IT-Security: Beim Sturm auf das Kapitol wurde IT-Ausrüstung gestohlen
Die USA gehen von einem Risiko aus, das die nationale Sicherheit betrifft. IT-Experten haben viel Arbeit vor sich.

Der Sturm aus das US-Kapitol könnte für die Daten- und IT-Sicherheit der US-Politik noch weitreichende Folgen haben. Die Eindringlinge haben nicht nur Sachschäden angerichtet, zum Teil wurde wohl auch IT-Ausrüstung wie Notebooks gestohlen. Darauf könnten potenziell wichtige Daten liegen, auch wenn der Zugriff auf unter Verschluss liegende Staatsgeheimnisse unwahrscheinlich ist. Es dürfte schwer werden, sämtliche Sicherheitsverstöße zu analysieren und diesen entgegenzuwirken.
Der Grund: Politiker im Kapitol unterhalten eine dezentrale IT-Infrastruktur, berichtet das US-Techmagazin Wired. 435 Mitglieder des Repräsentantenhauses und 100 Senatoren können theoretisch jeweils ihre eigene IT-Sicherheitsstrategie verfolgen. Der ehemalige NSA-Angestellte Jake Williams sagte Wired: "Man muss einen Schritt zurückgehen und realisieren, dass ausländische Geheimdienste darauf geschaut haben und dies als eine Möglichkeit gesehen haben könnten". Der Direktor der National Cyber Security Alliance, Kelvin Coleman, bestätigt das: "Eine Sache kann ich Ihnen versichern: In Teheran, Moskau und Peking werden Leute jetzt in Meetings sitzen und sich überlegen, wie sie daraus einen Vorteil ziehen können", sagte er gegenüber Wired.
Ein offenes "Haus des Volkes"
Ein Problem könnte es werden, das Gebäude nach Überwachungsgeräten und Wanzen zu untersuchen. Es sei wichtig anzunehmen, dass jedes Gerät innerhalb des Gebäudes kompromittiert sein könnte. Allerdings hatte die US-Regierung wohl bereits einmal den Fehler gemacht, die komplette Infrastruktur zu zerstören und auszutauschen. Im Jahr 2011 ist der zuständigen Behörde vorher das Geld ausgegangen. Deshalb ist es unwahrscheinlich, dass ein solches Vorgehen erneut gebilligt wird.
Das Kapitol ist laut Wired in etwa so stark abgesichert wie ein Krankenhaus. Das ist in dem Sinne gemeint, dass viele Räume offen stehen, sobald Besucher erst einmal in das Gebäude hineingelangt sind. Oft werde das Gebäude als "Haus des Volkes bezeichnet", wodurch die vielen offenen Eingänge begründet werden. Bei normal starker Bewachung sei so keine Aufsicht aller Eingänge und Ausgänge auf einmal möglich.
Der ehemalige Wachoffizier Frank Larkin verteidigt das Wachpersonal allerdings, denn Situationen wie diese seien in Generationenmaßstäben einzigartig. "Ich denke, 1814 ist das letzte Mal gewesen, dass das Kapitol ein Ereignis dieser Art durchmachen musste". Er bezieht sich dabei auf den Krieg von 1812, in dem das britische Commonwealth das Kapitol der damals noch jungen USA stürmte.
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Die erschossene Frau war wohl Veteranin.
Entweder schlechte Mitarbeiter - oder Admins ohne Ahnung. Also ich denke manchmal auch...
Ich finde den Gedanken witzig, dass ein Einbrecher jammert, wenn bei ihm eingebrochen...
War auch mein erster Gedanke.