IT-Recruiting: Post vom Headhunter
Mit steigendem Mangel an IT-Spezialisten häufen sich die Anfragen von Recruitern. Wie sollte man damit umgehen?

Michael Lipinski ist 38 Jahre alt, Wirtschaftsinformatiker und seit sieben Jahren bei d.velop als IT-Berater angestellt. "Mindestens einmal pro Woche bekomme ich ein Stellenangebot, meistens über Social Media, allen voran Linkedin." Als Corona anfing, sei die Anzahl der Anfragen sprunghaft angestiegen. Das liege wohl daran, dass d.velop auf Software fürs Dokumentenmanagement und digitale Geschäftsprozesse spezialisiert ist. Solche Lösungen sind notwendig für hybrides Arbeiten.
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- Wenn Headhunter dazukommen, ist die Not schon groß
- ''Die Angebote an Kandidaten sind sehr willkürlich''
Bei schriftlichen Anfragen auf Social Media könne Lipinski inzwischen rasch unterscheiden, ob er Teil einer Massen- oder individuellen Aktion sei. "Wenn der einzige persönliche Textbaustein mein Name ist und mein Profil mit der zu besetzenden Position nichts zu tun hat, wurde nicht geprüft, ob ich überhaupt auf die Stelle passe." Bei solchen Anfragen höre er rasch auf zu lesen und lösche sie.
Leider seien solche anonymen Anfragen, bei denen sich niemand die Mühe macht zu schauen, ob der Adressat auf die Stelle passt, in der Mehrzahl. "Diese Anfragen nerven einfach nur", sagt Lipinski.
Wenn sich jemand die Arbeit gemacht hat, sich mit seinem Profil zu beschäftigen, die Worte freundlich und das Angebot interessant sind, lese er den Text auch zu Ende. "Anschließend sage ich freundlich mit kurzer Begründung ab."
Nur ein einziges Mal habe er sich auf ein Gespräch eingelassen. "Der Recruiter hatte mehr Gehalt versprochen, als das Unternehmen im Vorstellungsgespräch bereit war zu bezahlen." Anschließend habe er nie mehr etwas von der Firma gehört.
Bei Lipinski meldeten sich auch Recruiter von früheren Arbeitgebern, Kommilitonen, ehemalige Kollegen und Kunden, um ihm einen Job anzubieten. "Anfragen von mir persönlich bekannten Personen schätze ich hoch ein, weil sie mich kennen und deshalb bei mir anklopfen." Solche Angebote könnten bei ihm eher passen als Anfragen von Unbekannten. Wechseln wolle er zurzeit aber nicht.
Die eigenen Fähigkeiten mit dem Markt abgleichen
Die Anfragen nutzten ihm dennoch. Er könne die eigenen Fähigkeiten mit den gefragten Skills abgleichen, den eigenen Marktwert einschätzen und fühle sich umworben. "Wenn keine Angebote kämen, hätte ich fachlich etwas falsch gemacht und würde nicht in den Arbeitsmarkt passen."
Die vielen Anfragen nutze Lipinski jedoch nicht, um eine Gehaltserhöhung bei seinem Arbeitgeber zu bekommen. "Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Ich bringe meine Leistung und baue darauf in Gesprächen übers Gehalt." Das seien die sichtbaren Argumente, die mehr Geld rechtfertigten.
Stephan Fuchs vertritt die Seite, die IT-Fach- und Führungskräfte im Auftrag von Unternehmen sucht. Er ist Inhaber der Firma Fuchs Personalberatung, die auf das IT-Recruitment spezialisiert ist. Seine klassischen Kunden kommen aus dem Mittelstand, er und sein Team besetzen 20 bis 30 Stellen pro Jahr. Klingt nach wenig, muss man aber erstmal schaffen.
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