IT in Behörden: Zu viel Fax, zu wenig Internet
Opposition und Beamtenbund kritisieren die Fax-Kommunikation und berichten über desaströse Verhältnisse in den Behörden.

In Behörden sind Faxgeräte nach wie vor Standard. Das müsse sich dringend ändern, fordern Vertreter von Opposition und Verbänden. "Die Nutzung von Telefaxgeräten ist Ausdruck der technischen Rückständigkeit deutscher Behörden und einer mangelhaften digitalen Infrastruktur", sagte Jürgen Martens, Rechtsexperte der FDP-Bundestagsfraktion, der Tageszeitung Augsburger Allgemeine.
Bereits beschlossene Regeln und Gesetze zur Digitalisierung von Behörden würden kaum umgesetzt. Faxgeräte könnten allenfalls noch als "Ersatzlösung oder technische Rückfallebene bei größeren Systemstörungen" gelten, erklärte Martens.
Der stellvertretende Grünen-Bundestagsfraktionschef Konstantin von Notz forderte ein konkretes Datum für den Ausstieg aus dem Fax-Zeitalter. Gerade in der Pandemie zeige sich, dass digitale Kommunikationsstrukturen hier schon weiter sein müssten, kritisierte er.
Beamtenbund kritisiert Fax und fehlende Alternativen
Auch vom Deutschen Beamtenbund und vom Deutschen Richterbund kam entsprechende Kritik: Faxkommunikation gibt es demnach oft nur noch wegen veralteter IT-Ausstattung. Sie erschwere den Datenaustausch und erhöhe oft den Arbeitsaufwand, hieß es.
"Einen Grund oder Vorteil, an Faxgeräten festzuhalten, gibt es aus unserer Sicht nicht, außer den Mangel an Alternativen", sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen Beamtenbundes, Ulrich Silberbach. Beispielsweise könnten Architekten vielerorts keine Baupläne an Ämter mailen, weil dort die Leitungen während des Downloads zusammenbrechen würden. Zudem sei die Software von Bund, Ländern und Kommunen häufig nicht miteinander kompatibel, entsprechend sei es nicht möglich, Daten auszutauschen.
Immerhin verabschiedet sich der Bundestag ab der kommenden Legislaturperiode von seinen Faxgeräten. Das hatte der Ältestenrat des Bundestags kürzlich beschlossen. Neben Behörden setzen jedoch auch Ärzte immer noch massiv auf Faxe. Laut einer Studie des Digitalverbandes Bitkom hält jeder fünfte Arzt (22 Prozent) vornehmlich per Fax Kontakt zu anderen Arztpraxen, während weitere 19 Prozent auf die Briefpost setzen.
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