IT-Freelancer: Paradiesische Zustände
IT-Freiberufler arbeiten zeitlich nicht mehr als ihre fest angestellten Kollegen, verdienen aber doppelt so viel wie sie. Das unternehmerische Risiko ist in der heutigen Zeit für gute IT-Freelancer gering, die Gefahr der Scheinselbstständigkeit aber hoch.

Rüdiger Deppe ist der amtierende IT-Freelancer des Jahres 2017. Das ist die bedeutendste Auszeichnung für IT-Selbstständige im deutschsprachigen Raum. Die Verleihung findet alle zwei Jahre statt, aktuell wird sein Nachfolger bestimmt. Kriterien für die Bewertung sind Profil, Internetauftritt und der unternehmerische Ansatz von selbstständigen IT-Experten. Die Gesellschaft für Informatik, der Deutsche Bundesverband Informationstechnologie für Selbständige und das IT-Freelancer-Magazin küren den IT-Freelancer des Jahres.
- IT-Freelancer: Paradiesische Zustände
- Knapp 7.000 Euro bei einer 45-Stunden-Woche
Deppe ist 54 Jahre alt, seit 20 Jahren als IT-Freiberufler Spezialist für ABAP, die Programmiersprache von SAP. "Ich finde, es ist die einfachste aller Softwaresprachen, weil in sich völlig schlüssig", sagt der gelernte Industriekaufmann. Er hat sich ABAP autodidaktisch beigebracht. Über die Sprache hat er mehrere Fachbücher geschrieben und ist Zertifikatsbeauftragter für ABAP. Außer während seiner Lehrzeit war er nie mehr angestellt. "Mein Geschäft läuft spitzenmäßig", sagt er. Um Projekte muss er sich bei Unternehmen nicht bewerben: "Ich werde angefragt."
Mehr als jeder zehnte ITler ist Freiberufler
Mit der Auszeichnung zum IT-Freelancer des Jahres wird eine Blaupause für IT-Freiberufler geschaffen. Wer in dem Metier erfolgreich sein will, kann sich an den Ausgezeichneten orientieren. Wie es um das Gros der IT-Selbstständigen in Deutschland bestellt ist, zeigt der Freelancer-Kompass 2019 von Freelancermap.
Genaue Zahlen darüber, wie viele IT-Freelancer es in Deutschland gibt, liegen nicht vor. "Wir gehen von 110.000 bis 120.000 aus", sagt Jonas Lünendonk, geschäftsführender Gesellschafter des Marktforschungsinstituts Lünendonk & Hossenfelder. Bezogen auf die Gesamtzahl der Erwerbstätigen in der IT-Branche liegt der Anteil der Selbstständigen somit bei 12 bis 13 Prozent. "In der IT ist Freiberuflichkeit damit tendenziell höher als in anderen Berufen, mit Ausnahme der typischen Freiberufler wie etwa Ärzte oder Steuerberater", erklärt Lünendonk.
In konjunkturell schlechten Zeiten gibt es weniger Freiberuflichkeit, weil das wirtschaftliche Risiko steigt. "In guter Konjunktur wagen mehr den Schritt in die Selbstständigkeit, weil es Chancen für Aufträge gibt", sagt Lünendonk. Seit Jahren steigen laut Umfragen von Lünendonk & Hossfenfelder die Umsätze von Anbietern für Recruiting, Vermittlung und Steuerung von IT-Freelancern in Deutschland, woraus sich eine tendenzielle Zunahme an IT-Selbstständigen ableiten lässt.
Freelancermap stellt die IT-Infrastruktur bereit, damit Unternehmen Projekte anbieten können und IT-Freelancer ihre Profile einstellen. Aktuell haben das etwa 53.000 IT-Freiberufler getan. Davon haben 75 Prozent einen akademischen Abschluss, der Frauenanteil liegt bei rund zehn Prozent. Der Freelancer-Kompass 2019 resultiert aus der Befragung der bei Freelancermap registrierten IT-Freiberufler.
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Knapp 7.000 Euro bei einer 45-Stunden-Woche |
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Wenn man das Geschwafel von paradiesischen Zuständen liest, könnte man sich glatt die...
Ne das nicht.. Aber die hier aufgeführten Punkte gehen eigentlich mit meinem Thread...
Dafür müsste aber der Auftraggeber zunächst aktiv diese Informationen vom Auftragnehmer...
Es gibt seit vielen Jahren eine Versicherungspflicht! Entweder der Freelancer ist in...
Wenn Du Dich selbständig machst bist Du noch bis zu 5 Jahre in der Sicherung von ALG I...