Gehälter steigen und steigen und steigen
Viele Unternehmen versuchen, den Fachkräftemangel zu kompensieren, indem sie ihre vorhandenen IT-Experten weiterbilden - und machen sie dadurch endgültig fürs Unternehmen fast unersetzlich. Zum Beispiel bei VW. Der Autobauer setzt seine erfahrenen IT-Experten bei der Aus- und Weiterbildung des Nachwuchses ein. "Unsere angestammten IT-Experten sind bei der Begleitung des Programms Fakultät 73 mit eingebunden. Etwa wenn es darum geht, einen Junior- zu einem Senior-Entwickler zu machen", erklärt VW-Sprecherin Christine Kuhlmeyer Golem.de. In der 2018 gegründeten Unternehmensakademie Fakultät 73 bildet Volkswagen seit März dieses Jahres die ersten 100 Softwareentwickler selbst aus. Aufgefordert, sich zu bewerben, sind auch IT-Mitarbeiter aus den eigenen Reihen.
Da die alteingesessenen ITler in vielen Unternehmen immer mehr Aufgaben übernehmen und somit auch mehr Verantwortung tragen, wird ihre Position gestärkt. Eine Folge: mehr Geld. ITler dürfen sich über regelmäßige Gehaltssteigerungen von 3,5 Prozent pro Jahr freuen. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung des Datendienstes Compensation Partner hervor.
Albert Vallendar, Geschäftsführer des Personaldienstleisters IT-Impulse, hat in seinem Umfeld sogar fünf bis zehn Prozent ausgemacht. Laut der Studie beziehen unter den IT-Fachleuten Sicherheitsmanager mit einem jährlichen Bruttoeinkommen von rund 75.600 Euro das höchste Einkommen. Am Ende der Tabelle rangieren ITler im Anwendersupport mit 44.700 Euro.
Geld allein reicht nicht
Das steigende Gehalt bleibt nicht die einzige Verbesserung. "Der Druck auf Arbeitgeber ist gestiegen. Sie müssen ihren Mitarbeitern entgegenkommen, damit sie nicht abwandern", sagt Vallendar Golem.de. Denn die Etablierten sind anspruchsvoller geworden. Geld allein ist nicht entscheidend. Gleich nach der Aussicht auf ein besseres Gehalt (22 Prozent) gilt mangelnde Wertschätzung der Arbeitsleistung (15 Prozent) als wichtigster Grund für einen Jobwechsel. Das hat eine Umfrage des Personaldienstleisters Manpowergroup ergeben. "Deshalb bieten viele Arbeitgeber mittlerweile zum Beispiel kostenlose Fitnesskurse, eine bestmögliche Ausstattung des Arbeitsplatzes und Homeoffice", sagt Vallendar.
Das höre sich zunächst einmal gut an, doch gerade die Heimarbeit könne zum Bumerang werden, sagt Gewerkschafter Jäkel. "Dort gibt es keine Zeiterfassung. Deshalb wird so lange gearbeitet, bis ein bestimmter Projektabschnitt fertig ist. Und das ist oft länger, als es im Büro der Fall gewesen wäre."
Überlasteten Arbeitnehmern rät Jäkel zum Gespräch mit dem Betriebsrat - sofern vorhanden. Denn die betriebliche Mitbestimmung ist in der IT-Branche schwächer als in klassischen Branchen wie der Metallindustrie. "Gerade kleine Software-Schmieden und Startups haben nur selten einen Betriebsrat", sagt Jäkel. Doch das ändert sich gerade - dank Fachkräftemangel.
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IT-Fachkräftemangel: Arbeit ohne Ende |
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Würde ich so nicht sagen. Es ist nicht prinzipiell so, dass wir den Kunden "wenig...
Tja ist leider so. Zum Vergleich: ohne Berufserfahrung, nur mit Studienabschluss ist...
Mir scheint, du hast die Realität aus den Augen verloren. Ein Viertel aller AN arbeitet...
Dafür hat man natürlich die Kennwort-Historie und die Komplexitätrichtlinienen. Einfache...
Hatte dieselbe Geschichte vor 4 Jahren als ich mich umbeworben habe. Die ich beginne echt...