IT-Ausfall bei Ameos: Cyberangriff trifft großen Klinikverbund
Die Ameos Gruppe, zu der im DACH-Raum mehr als 100 Gesundheitseinrichtungen an über 50 Standorten gehören, ist am 7. Juli Ziel einer Cyberattacke geworden. Wie das Unternehmen in einer Mitteilung auf seiner Webseite(öffnet im neuen Fenster) schildert, kommt es durch infolge des Angriffs eingeleitete Sicherheitsmaßnahmen derzeit zu weitreichenden Störungen in den Netzwerken der deutschen Kliniken und Pflegeeinrichtungen der Gruppe.
Auch die Verfügbarkeit digitaler Dienste ist durch den Vorfall beeinträchtigt. Die Ameos IT habe am Montagabend einen Cyberangriff festgestellt und vorsorglich alle digitalen Systeme abgeschaltet, heißt es in der Meldung. Seitdem arbeite ein Expertenteam an der Wiederinbetriebnahme. Einige medizinische Anwendungen sollen mittlerweile wieder verfügbar sein.
Die Ameos Gruppe versichert, dass die Versorgung aller Patienten sowie der Bewohner der Pflege- und Eingliederungseinrichtungen des Unternehmens zu keiner Zeit beeinträchtigt war. Auch die Notaufnahmen, das Notfalllabor und andere therapeutische und diagnostische Leistungen sollen unterbrechungsfrei verfügbar gewesen sein.
Details zum Angriff noch unbekannt
Einem NDR-Bericht(öffnet im neuen Fenster) zufolge sind auch in Mecklenburg-Vorpommern einige Einrichtungen betroffen. Dort ist die Rede von mehreren Krankenhäusern, in denen neben zahlreichen anderen digitalen Diensten auch der E-Mail-Verkehr komplett ausgefallen war. Dadurch sei etwa die Kommunikation mit Hausärzten, Apotheken und Pflegediensten beeinträchtigt worden. Auch Röntgenbilder und Laborwerte konnten wohl nicht digital ausgetauscht werden.
Wie die Angreifer Zugriff auf die IT-Systeme der Ameos Gruppe erlangen konnten und wer genau hinter dem Cyberangriff steckt, ist derzeit noch unklar. Ebenso bleibt noch offen, ob bei dem Angriff eine Ransomware im Spiel war und möglicherweise Daten verschlüsselt oder abgegriffen wurden. Bisher scheint sich auch noch keine Hackergruppe zu der Attacke bekannt zu haben.
Die Ameos Gruppe verfügt nach eigenen Angaben(öffnet im neuen Fenster) über rund 18.000 Mitarbeiter und versorgt in ihren Krankenhäusern sowie Reha-, Pflege- und Eingliederungseinrichtungen jährlich mehr als 500.000 Menschen. In seinen 101 Einrichtungen an 55 verschiedenen Standorten verfügt der Gesundheitsdienstleister über insgesamt 10.900 Betten.