ISS: Russische Kosmonauten sollen auch mit US-Raumschiffen reisen
Nachdem jahrelang Astronauten mit russischen Sojus-Kapseln zur ISS geflogen sind, sollen nun auch Kosmonauten in Crew-Dragon-Transportern fliegen.

Russland will künftig seine Kosmonauten auch mit US-amerikanischen Raumschiffen zur Internationalen Raumstation ISS schicken. Es seien bereits vier Kandidaten dafür ausgewählt worden, sagte der Chef des Kosmonauten-Ausbildungszentrums, Maxim Charlamow, am 17. November 2021 der Nachrichtenagentur Interfax. Die Bewerber müssten aber zunächst noch von einer staatlichen Kommission bestätigt werden.
Seit Frühjahr 2020 heben astronautische Flüge zur ISS wieder von US-amerikanischem Boden ab. Zuvor waren Astronauten der US-Raumfahrtbehörde Nasa mit russischen Sojus-Raketen vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan ins All geflogen. Die Nasa verwendet mittlerweile den Raumtransporter Crew Dragon des privaten Unternehmens SpaceX. Kosmonauten waren zuletzt aber weiter mit eigenen Raketen zur Raumstation aufgebrochen.
Mit der Nasa sei eine grundsätzliche Einigung getroffen worden, dass Kosmonauten mit amerikanischen Raumschiffen und Astronauten wieder mit russischen Raketen zur ISS fliegen, sagte der für bemannte Flüge bei der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos zuständige Direktor Sergej Krikaljow. Die Dokumente dazu würden noch vorbereitet.
Abschuss eines russischen Satelliten sorgt für Zwischenfall auf der ISS
Derzeit halten sich auf der ISS sieben Raumfahrer auf, darunter der deutsche Astronaut Matthias Maurer. Am 15. November 2021 mussten sie sich wegen Weltraumschrotts zweimal in zwei an der Station angedockten Raumschiffen in Sicherheit bringen. Zuvor hatte Russland einen ausgedienten Satelliten abgeschossen, was von Fachleuten kritisiert wurde. Dabei entstand ein Feld aus rund 1.500 Trümmerteilen, deren Orbit aktuell noch unbekannt ist.
Der deutsche Raumfahrtkoordinator Thomas Jarzombek sagte zu dem Vorgang gegenüber Golem.de: "Das ist unfassbar verantwortungslos und macht die friedliche Nutzung des Weltraums viel, viel schwerer. Dass Russland dabei auch das Leben der eigenen Kosmonauten aufs Spiel setzt, zeigt den Zynismus dieser Aktion."
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dich ... bzw. Sie! Und jetzt husch husch, wieder schön zurück in den DIY-Bunker...
Erwähne bitte auch, das die Orbithöhe dieses Satelliten um rund 150km niedriger lag...