ISS: Leck an russischem Raumfrachter entdeckt

Der an der ISS angedockte Progress-Frachter verliert Kühlmittel - wie das Sojus-Raumschiff vor einigen Wochen. Für die Besatzung der Station besteht keine Gefahr.

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Raumstation ISS: Flocken gefrorenen Kühlmittels entfernten sich vom Progress-Fahrzeug.
Raumstation ISS: Flocken gefrorenen Kühlmittels entfernten sich vom Progress-Fahrzeug. (Bild: Nasa)

Noch ein Leck: Bei einem russischen Raumfrachter, der an die Internationale Raumstation (International Space Station, ISS) angedockt ist, ist ein Leck im Kühlsystem festgestellt worden. Für die ISS-Besatzung soll keine Gefahr bestehen.

Das Kontrollzentrum der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos hätten einen Druckabfall im Kühlkreislauf des Frachters Progress 82 festgestellt, teilte die US-Raumfahrtbehörde National Aeronautics And Space Administration (Nasa) mit. Roskosmos untersuche die Ursache für den Verlust von Kühlflüssigkeit.

Der Progress-Raumfrachter ist am russischen Poisk-Modul angedockt. Temperaturen und Druck an Bord der Station seien normal, teilten Nasa und Roskosmos mit. Die Besatzung sei über das Leck im Kühlkreislauf informiert und gehe ihrer normalen Tätigkeit auf der ISS nach.

Ein Sojus-Raumschiff hat ein Leck

Das Leck an dem Progress-Frachter ist schon das zweite innerhalb weniger Monate: Mitte Dezember war am russischen Raumfahrzeug Sojus M-22 ein Leck in einem externen Kühlkreis aufgetreten, durch das mehrere Stunden lang Kühlflüssigkeit austrat. Ursache war mutmaßlich der Einschlag eines Mikrometeoriten.

Mit der Sojus-Raumfähre waren die beiden Kosmonauten Sergej Prokopjew und Dmitri Petelin sowie der US-Astronaut Frank Rubio zur ISS geflogen. Unklar ist, wie die drei wieder zur Erde kommen. Die Nasa fragte bereits beim US-Raumfahrtunternehmen SpaceX an, ob es eine Möglichkeit gebe, die drei mit der Raumfähre Crew-Dragon zur Erde zu bringen.

Roskosmos erwägt, eine weitere Sojus als Ersatz auf die ISS zu schicken. Die defekte Sojus soll dann im März leer auf die Erde geholt werden. Die drei Besatzungsmitglieder sollen mit dem Sojus-MS-23-Raumschiff zu einem späteren Zeitpunkt zur Erde zurückkehren.

Unklar ist, ob es einen Zusammenhang zwischen den Lecks an der Progress und der Sojus gibt. Nach ersten Daten könnte es sich um ein vergleichbares Problem im Kühlsystem handeln, berichtete das US-Onlinemagazin Ars Technica unter Berufung auf eine Quelle bei der Nasa. Kamerabilder zeigten Flocken gefrorenen Kühlmittels, die sich vom Progress-Fahrzeug entfernten, ähnlich wie bei der Sojus.

Der Progress-Frachter ist ein Einwegraumschiff: Er wird mit Müll der Station beladen und dann abgedockt. Beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglüht er. Progress 82 soll am 17. Februar von der Station getrennt werden. Ersatz ist bereits da: Progress 83 dockte am russischen Modul Swesda an, kurz bevor das Leck an Progress 82 entdeckt wurde.

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