Ispace: Privates Mondlandefahrzeug Hakuto-R ist kurz vor dem Ziel
Hakuto-R ist in den Mondorbit eingeschwenkt und soll in Kürze landen. Die Mission wird von den Raumfahrtunternehmen Ispace und SpaceX durchgeführt

Hakuto-R ist fast da: Der erste private Flug zum Mond wird voraussichtlich in wenigen Tagen sein Ziel erreichen. Das hat das japanische Raumfahrtunternehmen Ispace bekanntgegeben.
Demnach ist das von Ispace entwickelte Landefahrzeug Hakuto-R am 12. April in einen elliptischen Mondorbit eingeschwenkt. Als nächstes soll es eine kreisförmige Umlaufbahn in etwa 100 Kilometern Höhe über der Mondoberfläche einnehmen.
Die Landung auf dem Mond ist für den 25. April geplant: Gegen 18:40 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit solle die Abstieg beginnen. Eine Stunde später werde Hakuto-R dann auf dem Mond aufsetzen, teilte Ispace mit.
Es gibt Alternativen
Als Landgebiet ist der Einschlagkrater Atlas auf der Nordhalbkugel vorgesehen. Sollten sich die Bedingungen ändern, gibt es laut Ispace drei alternative Landeplätze. Je nach Standort ändert sich dadurch das Datum der Landung: Hakuto-R könnte dann am 26. April, am 1. Mai oder am 3. Mai den Mond erreichen.
Hakuto-R flog im Dezember vergangenen Jahres mit einer Falcon-9-Rakete ins All. Der Flug dauerte so lange, weil Ispace eine besonders treibstoffsparende Route zum Mond gewählt hatte.
Hakuto-R ist mit ausgefahrenen Landebeinen etwa 2,6 Meter breit und 2,3 Meter hoch. An Bord hat er zwei kleine Rover: Der kleinere der beiden hat zwei Räder und wurde von der japanischen Raumfahrtbehörde Jaxa entwickelt. Der größere mit vier Rädern stammt aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Auf dem Mond wohnt ein Hase
Hakuto ist Japanisch und bedeutet weißer Hase. Anders als wir sieht man in Asien keinen Mann, sondern eine Frau und einen Hasen im Mond. Auch der chinesische Mondrover ist entsprechend benannt: Er heißt Yutu, zu Deutsch: Jadehase.
Die Mission von SpaceX und Ispace ist der erste private Flug zum Mond – bisher landeten nur Missionen staatlicher Raumfahrtagenturen dort. Den ersten Versuch einer privaten Mondlandung unternahm 2019 das israelische Unternehmen SpaceIL. Dessen Lander Bereshet stürzte jedoch ab. Weitere private Missionen planen die US-Raumfahrtunternehmen Astrobotic und Intuitive Machines.
"Was wir bisher erreicht haben, ist bereits ein großer Erfolg, und wir sind bereits dabei, die aus diesem Flug gewonnenen Erkenntnisse für unsere zukünftigen Missionen zu nutzen", sagte Takeshi Hakamada, Gründer und Chef von Ispace. Der nächste Mondflug könnte bereits 2024 stattfinden. Dann will das Unternehmen einen eigenen Rover mitnehmen.
Langfristig plant Ispace, eine dauerhafte Siedlung auf dem Mond zu errichten. Moon Valley soll 2040 fertig sein.
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