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ispace: Japan will ein winziges schwedisches Haus zum Mond fliegen

Leben kann in dem roten Haus auf dem Mond aber niemand. Es handelt sich um ein Spielzeughaus eines schwedischen Künstlers.
/ Patrick Klapetz
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Das Moonhouse, montiert auf dem Tenacious-Mond-Mikrorover von ispace. (Bild: ispace)
Das Moonhouse, montiert auf dem Tenacious-Mond-Mikrorover von ispace. Bild: ispace

Das kommerzielle japanische Raumfahrtunternehmen ispace will frühestens im Dezember 2024 erneut zum Mond aufbrechen(öffnet im neuen Fenster) und ohne Bruchlandung ankommen. Bei der Mission 1 von Hakuto-R im April 2023 war das bekanntlich anders. Da es eine privatwirtschaftliche Mission ist, können sich vermögende Kunden einkaufen und Nutzlasten beisteuern. Das macht auch der schwedische Künstler Mikael Genberg mit seinem Moonhouse(öffnet im neuen Fenster) .

"Das Moonhouse ist eine künstlerische und epische Geschichte, die Mikael seit 25 Jahren vorschwebt" , erklärt das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Es handelt sich um ein kleines rotes Spielzeughaus auf der Mondoberfläche, das mit der zweiten Hakuto-R-Mission zum Mond fliegen soll.

Das Mondlandefahrzeug Resilience (Belastbarkeit) soll auf der Nordhalbkugel des Trabanten landen, im Gebiet des Mare Frigoris(öffnet im neuen Fenster) (lat.: Meer der Kälte). Der Landeplatz befindet sich auf der erdzugewandten Mondseite und bekommt ausreichend Sonne, was wiederum eine klare Kommunikationsverbindung zur Erde ermöglichen sollte.

An Bord befindet sich ein Mikrorover

Das Kunstwerk wird sich auf dem Mikrorover Tenacious befinden(öffnet im neuen Fenster) . Entwickelt wurde dieser von ispace in dessen Hauptzentrale in Luxemburg. Der Rover wird die Erkundung der Mondoberfläche mithilfe einer nach vorn gerichteten HD-Kamera durchführen. Die Kommunikation wird über den Missionslander mit Bodenstationen auf der Erde stattfinden; von dort wird Tenacious auch Befehle empfangen.

Das Fahrzeug misst 26 Zentimeter in der Höhe, 31,5 Zentimeter in der Breite, 54 Zentimeter in der Länge und wiegt etwa fünf Kilogramm. Damit ähnelt es dem chinesischen Mikrorover, der bei der letzten Chang'e-6-Mission zur Entnahme von Proben von der Rückseite des Mondes mitflog und Bilder vom Lander machte.

Der Traum vom Haus auf dem Mond

Das Moonhouse und Tenacious sind Teil der sechs Nutzlasten an Bord der Landefähre. Weitere Nutzlasten sind eine Wasserelektrolyseanlage, ein Modul zur Lebensmittelproduktion, eine Sonde zur Messung der Strahlung im Weltraum und eine Gedenkplatte aus einer speziellen Legierung.

Mikael Genberg ist dafür bekannt, skurrile architektonische Strukturen an ungewöhnlichen Orten zu schaffen: ein Baumhaushotel in Västerås (Schweden) oder ein Unterwasserhotel ebenfalls in Schweden. 2009 platzierte er ein rotes Haus, das dem Moonhouse ähnelt, in der Nähe der Spitze der kugelförmigen Avicii Arena in Stockholm.

"Mein innerer Achtjähriger triumphiert" , schreibt Genberg in einer E-Mail. "Mein erwachsenes Ich ist nervöser, was die Schwierigkeiten angeht, die aus raumfahrttechnischer Sicht vor uns liegen."


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