Isar Aerospace: Deutscher Raketenbauer ist bereit für Jungfernflug
Der deutsche Trägerraketenhersteller Isar Aerospace hat die Tests seiner ersten Spectrum-Rakete abgeschlossen und ist bereit für den Start. "Wir sind fast bereit für den Testflug. Wir brauchen nur noch die Lizenz" , sagt Daniel Metzler (CEO Isar Aerospace) in einer Pressemitteilung vom 21. Februar 2025(öffnet im neuen Fenster) .
Bei einem statischen Test am 14. Februar 2025 wurden die neun Triebwerke der Erststufe der Spectrum-Rakete für 30 Sekunden gezündet. Einen ähnlichen Test der Oberstufe der Rakete führte das Unternehmen im dritten Quartal des vergangenen Jahres durch. Diese Tests bestätigten, dass die Rakete technisch bereit ist.
Spectrum: Bis zu 30 Starts pro Jahr sind geplant
Im vergangenen August erteilte die norwegische Zivilluftfahrtbehörde(öffnet im neuen Fenster) dem Weltraumbahnhof Andøya im Norden des Landes die Lizenz, um Starts von dem Standort durchzuführen. Bis zu 30 Starts dürfen jährlich von Andøya durchgeführt werden. Nachdem Isar Aerospace die Startrampe im November 2023 fertiggestellt hatte, wurde der Weltraumbahnhof feierlich eingeweiht .
In der derzeitigen Fabrik von Isar Aerospace können sechs bis acht Raketen pro Jahr gebaut werden. Der Umzug in eine größere Anlage soll dem Unternehmen dann eine jährliche Produktion von 30 bis 40 Raketen ermöglichen.
Die vollständig montierte Spectrum-Rakete wird etwa 28 Meter hoch sein und einen Durchmesser von mehr als zwei Metern haben. Der Microlauncher (Kleinrakete) soll bis zu 1.000 Kilogramm Fracht in eine niedrige Erdumlaufbahn und 700 Kilogramm in eine sonnensynchrone Umlaufbahn befördern können.
Rakete 2 und 3 werden bereits gebaut
Die zweite und dritte Spectrum-Rakete sind bereits in Produktion - noch bevor der erste Testflug erfolgt ist. "Der Flug wird der erste integrierte Test von Zehntausenden von Komponenten sein" , so Josef Fleischmann (CTO von Isar Aerospace).
"Unabhängig davon, wie weit wir kommen" , führt Fleischmann vor, "wird dieser erste Testflug hoffentlich eine enorme Menge an Daten und Erfahrungen generieren, die wir auf zukünftige Missionen anwenden können."
Abgesehen von den normalen Vorbereitungen für einen Raketenstart - wie das Zusammenfügen der beiden Stufen der Trägerrakete und die Integration der Nutzlastverkleidung - ist die wichtigste Hürde für Isar regulatorischer Natur. Die Behörden werden den genauen Startzeitraum der Spectrum festlegen. Die Rakete wird dann von neun Aquila-Triebwerken in der ersten Stufe und einem Triebwerk in der zweiten Stufe angetrieben, die ein Gemisch aus Propan und flüssigem Sauerstoff verbrennen.