Iris-GPU: Intels neuer Grafiktreiber in Mesa eingepflegt
Der erst im vergangenen Herbst vorgestellte neue Linux-Grafiktreiber für Intel-GPUs ist in die Mesa-Bibliothek eingepflegt worden. Der Treiber ist für neuere Chips gedacht und wird hier den alten mittelfristig ersetzen.

Der Linux-Grafiktreiber Iris für Intel-GPUs ist nun offiziell Teil der Userspace-Grafikbibliothek Mesa, der Code dazu ist nur knapp einen Tag nach der Bitte um Aufnahme in den Hauptzweig des Quellcodes eingepflegt worden. Erstmals vorgestellt hatte den Iris-Treiber der Intel-Angestellte Kenneth Graunke auf der Xorg-Developers-Konferenz im vergangenen Herbst. Der Treiber ist für die 3D-Darstellungen zuständig und weicht deutlich vom Aufbau des bisher genutzten Treibers i965 ab.
Laut der damaligen Ankündigung habe die bisher genutzte Technik einige deutliche Nachteile vor allem im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit des Treibers. Laut Graunke könnten etwa einige der in Vulkan umgesetzten Ideen auch für den Aufbau eines OpenGL-Treibers adaptiert werden, was die Gallium-Technik der Mesa-Grafikbibliothek bereits teilweise umsetzt.
Intels i965-Treiber baut bisher aber aus historischen Gründen auf Eigenentwicklungen statt auf Gallium auf, wie der große Rest der freien Grafiktreiber. Inzwischen löst Gallium jedoch viele der Probleme, auf die Graunke bei der Suche nach Optimierungsmöglichkeiten des Treibers stieß. So ist der Iris-Treiber letztlich auf Basis der Gallium-Technik neu entstanden. Der Name stammt wohl daher, dass die Entwicklung bisher hauptsächlich auf Iris-GPUs von Intel stattgefunden hat.
Nutzer, die den Treiber testen wollen, benötigen dafür mindestens eine Gen8-GPU, die in Broadwell-Chips verbaut worden ist. Darüber hinaus muss der Code für Iris eigens gebaut werden, über eine Umgebungsvariable kann dann die Nutzung von Iris erzwungen werden. Denn noch wird der i965-Treiber standardmäßig für alle Intel-GPUs verwendet. Theoretisch sollte Iris auch schon schneller sein als i965, noch ist dies aber nicht der Fall. Laut Graunke werde der Treiber aber künftig die gewünschte Leistung erreichen, dafür seien noch einige Optimierungen notwendig. In einigen Tests sei Iris aber schon jetzt 18 Prozent schneller als der i965-Treiber.
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