Iris GPU: Intel baut neuen und schnelleren Grafiktreiber unter Linux

Seit einigen Monaten arbeitet ein Intel-Entwickler an einem neuen Grafiktreiber für Linux. Dieser heißt Iris, bricht klar mit dem bisherigen Aufbau und ist deutlich schneller. Noch ist der Treiber aber nur ein Experiment.

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Der Linux-Grafiktreiber von Intel entsteht neu.
Der Linux-Grafiktreiber von Intel entsteht neu. (Bild: Shriram Rajagopalan, flickr.com/CC-BY 2.0)

Auf der diesjährigen Xorg-Developers-Konferenz, dem Treffen der Open-Source-Grafikentwickler, hat der bei Intel angestellte Entwickler Kenneth Graunke den neuen Linux-Grafiktreiber Iris vorgestellt. Dabei handelt es sich um den Userspace-Teil des Treibers, der für die 3D-Darstellungen zuständig ist und vom Aufbau des bisher genutzten i965 deutlich abweicht.

Dem Vortrag von Graunke (PDF) zufolge hat die bisher genutzte Technik einige deutliche Nachteile vor allem im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit des Treibers. Übergreifende Initiativen wie das neue Vulkan-API sollen diese Probleme lösen. Laut Graunke können einige der in Vulkan umgesetzten Ideen aber auch für den Aufbau eines OpenGL-Treibers adaptiert werden, was die Gallium-Technik der Mesa-Grafikbibliothek bereits teilweise umsetzt.

Intels i965-Treiber baut bisher aber aus historischen Gründen auf Eigenentwicklungen statt auf Gallium wie der große Rest der freien Grafiktreiber. Inzwischen löst Gallium jedoch viele der Probleme, auf die Graunke bei der Suche nach Optimierungsmöglichkeiten des Treibers stieß. Der Entwickler startete deshalb im November vergangenen Jahres das Experiment, einen Treiber für die Intelgrafik von Grund auf neu zu erstellen.

Neuer Treiber für moderne Grafikeinheiten

Daraus entstanden ist der neue Iris-Treiber, der so heißt, weil er derzeit auf Intels Iris GPUs entsteht. Die Leistungssteigerungen im Vergleich zu i965 sind dabei theoretisch enorm, in den meisten echten Anwendungen und Grafikdemos sind die Auswirkungen den Angaben zufolge aber noch nicht allzu groß. Das könnte daran liegen, dass einige Funktionen und vor allem jene, die besonders kritisch für die Leistung sind, noch gar nicht umgesetzt wurden.

Aus Sicht des Intel-Teams ist der Iris-Treiber offenbar der Treiber für die künftigen Generationen der GPUs des Herstellers. Alte Hardware-Generationen werden damit nicht mehr unterstützt. Der Iris-Treiber läuft erst mit den Gen9-Grafikeinheiten, die erstmals mit den Skylake-Chips eingeführt wurden.

Noch ist der Iris-Treiber aber nicht so weit fortgeschritten, dass dieser vom Endnutzer eingesetzt werden könnte. Die Entwicklung des neuen Treibers steht vermutlich in Zusammenhang mit der Ankündigung von Intel, ab dem Jahr 2020 eigene dedizierte Grafikkarten anzubieten.

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