IPv6: Carrier-Grade-NAT hält Internet zurück

Große IT-Kozerne und Carrier setzen immer mehr auf IPv4 und NAT, IPv6 wächst kaum. Das APNIC sieht das kritisch.

Artikel veröffentlicht am ,
Die Nutzung von IPv6 nimmt kaum zu.
Die Nutzung von IPv6 nimmt kaum zu. (Bild: Alessandro Bianchi/Reuters)

In einem ausführlichen Blogpost blickt Geoff Huston vom Asia Pacific Network Information Centre (APNIC) auf die Entwicklung des IP-Adressraums weltweit im vergangenen Jahr. Dabei zeige sich, dass die Zahl der IPv6-Adressen nur um 3 Prozent gewachsen sei, der Handel mit den raren IPv4-Adressen nehme weiter zu.

Diese Beschreibung könnte auch auf ein insgesamt geringes Wachstum des gesamten Internets zurückzuführen sein. Laut Huston ist die Erklärung für die Zahlen aber eine andere: So wechselte etwa keiner der großen Tech-Konzerne spürbar auf IPv6.

Huston zufolge hat die geringe Verfügbarkeit von IPv4-Adressen die Nutzung von Carrier-Grade-NAT motiviert, um diese Adressen besser unter den Endkunden aufteilen zu können. "Begleitet wurde dies von einer universellen Verschiebung der Architektur des Internets hin zu einem Client/Server-Modell", schrieb Huston. Eine Dringlichkeit, auf IPv6 zu wechseln, gebe es damit für viele aber nicht.

Kaum technische Innovationen

In seiner Analyse kommt Huston darauf aufbauend zu folgender Einschätzung der aktuellen Situation: "Ganz allgemein erleben wir eine Industrie, die technische Innovation, Offenheit und Diversifizierung nicht mehr als primäre Antriebsmittel nutzt." Immerhin beschränke die Nutzung von NAT und IPv4 das Internet technisch auf ein Client-Server-Modell mit TCP und UDP.

Das zeigt sich wohl auch bei der Marktbetrachtung. Huston schreibt dazu: "Die etablierten Unternehmen festigen ihre Position, und Innovation und Unternehmertum treten in den Hintergrund, während wir diesen langwierigen IPv4/IPv6-Übergang aussitzen."

Das heutige Internet werde dabei von einigen wenigen sehr großen Carriern dominiert, die ihre jeweiligen Märkte dominierten. Diese tendierten aber eher dazu, Risiken zu meiden, konservativ zu handeln und eine größere Kontrolle über ihr Geschäft auszuüben. Das gelte auch für Plattformen, auf denen Inhalte konsumiert würden, die inzwischen eine dominante Position im Internet einnähmen.

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cht47 27. Jan 2022

Ja da hat man eine 1000Mbit/s downstream Leitung und 200 Mbit/s up und nur eine geteilte...

cweiske 24. Jan 2022

Der Router kann via UPnP Statusinformationen rausgeben (z.B. übertragene Datenmenge und...

mibbio 23. Jan 2022

Lohnt sich für mich aktuell nicht wirklich, den Anbieter zu wechseln. Mitte des Jahres...

JouMxyzptlk 22. Jan 2022

"Sie" haben ein vorschnelles Urteil gefällt. Die letzten vier Stellen? "Sie" meinen die...



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