iPhone-Modem: Apple will Intels deutsches 5G-Team übernehmen
Um die eigene Baseband-Sparte zu stärken, soll Apple planen, das 5G-Modem-Team von Intel zu kaufen. Hochrangige Mitarbeiter sind bereits gewechselt, vorerst aber wird Apple auf Basebands von Qualcomm setzen.

Offenbar hat Apple vor, sich 5G-Expertise aus Deutschland einzukaufen: Der Hersteller soll planen, das deutsche Intel-Team aus Bayern zu übernehmen. Das berichtet The Information mit Bezug auf vier Personen, die von diesem Schritt unterrichtet seien. Apple wollte ursprünglich in kommenden iPhones auf 5G-Modems von Intel setzen, musste dann aber auf Qualcomm-Basebands umschwenken.
Intel entwickelt im Ortsteil Unterbiberg von Neubiberg im Landkreis München seit Jahren seine Basebands, genauer die Intel Mobile Communications GmbH - so heißt die 2010 für 1,4 Milliarden US-Dollar von Infineon übernommene Sparte. Apple verwendete bei früheren iPhones wie dem iPhone 3GS und dem iPhone 4 ein 2G/3G-Modem von Infineon, bei späteren Geräten wie dem iPhone 5S dann LTE-Basebands von Qualcomm.
Erst ab dem iPhone 7 nutzte Apple auch parallel Intel-Modems, beim iPhone XS und iPhone XR dann exklusiv Intel-Chips. Das iPhone für Herbst 2019 hingegen wird wieder mit einem Qualcomm-Baseband versehen, die Übereinkunft gilt für sechs Jahre und es besteht die Option, den Vertrag um zwei Jahre zu verlängern. Qualcomm erhält zudem 4,5 Milliarden US-Dollar von Apple als Kompensation für entgangene Lizenzzahlungen.
Apple arbeitet intern seit Jahren an eigenen Modems, so wurde die Baseband-Gruppe zu diesem Zweck in das SoC-Team integriert. Mit Umashankar Thyagarajan hat Apple zudem Intels bisherigen 5G-Chefingenieur abgeworben, er wechselte im April 2019 nach Cupertino. Intel sagte, dass man externe Berater hinzugezogen hätte, um strategische Möglichkeiten des 5G-Smartphone-Geschäfts abzuwägen, es sei signifikantes Interesse an der Sparte vorhanden.
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Ein Smartphone-Modem ist eine Sache, eine Basisstation-Infrastruktur eine andere.