iPhone 15: Apple soll weiter Qualcomms 5G-Modems nutzen
Das eigene 5G-Baseband von Apple scheint sich zu verzögern, 2023 muss daher für das iPhone 15 weiterhin ein Snapdragon-Modell herhalten.

Apples Ambitionen, ein eigenes 5G-Modem zu entwickeln und sich somit aus der Abhängigkeit von Qualcomm zu lösen, dauern offenbar länger als erwartet: War von einigen Monaten noch die Rede davon, dass bereits das iPhone 15 nächstes Jahr ein Apple-5G-Baseband nutzen soll, scheint es erst 2024 so weit zu sein.
Im November 2021 rechnete Qualcomms Finanzchef Akash Palkhiwala noch damit, dass 2023 nur ein Fünftel aller 5G-Modems im iPhone 15 von Qualcomm gestellt wird. Stattdessen sollen nun alle 5G-Basebands vom US-Anbieter statt von Apple selbst stammen, da die Entwicklung eines eigenen Modells nicht so schnell voranschreitet wie geplant.
Rückwirkend ab April 2019 hatte Apple einen sechsjährigen Vertrag mit Qualcomm geschlossen, exklusiv dessen Snapdagon-5G-Basebands zu kaufen. Damit war Intel als zweiter Lieferant aus dem Spiel - mit dem Resultat, dass Apple wenige Monate später die 5G-Sparte von Intel für eine Milliarde US-Dollar übernahm und seitdem verstärkt selbst an 5G-Modems für Geräte wie kommende iPhones arbeitet.
SoC mit integriertem Baseband als mittelfristiges Ziel
Apple hat über die Jahre das eigene Hardwareteam drastisch verstärkt: Seit 2012 gibt es bereits SoCs mit inhouse entworfenen CPU-Kernen, seit 2014 modifiziert der Hersteller die PowerVR-Grafik von Imagination Technologies und seit 2017 stammt die GPU komplett von Apple. Hinzu kommen weitere Funktionsblöcke, Neural Engine für künstliche Intelligenz und ein NVMe-Controller für SSDs, welcher wiederum die Grundlage für die T1-/T2-Chips und später die M1/M2-Prozessoren bildet.
Der Schritt vom reinen AP (Application Processor) samt dediziertem 5G-Modem zum SoC mit integriertem Baseband, also einem MSM (Mobile Station Modem), wäre der nächste: Egal ob Mediatek, Samsung oder Qualcomm - alle haben das Baseband im Chip stecken statt als externe Komponente. Dieses Vorgehen spart Energie und (PCB-)Fläche, beides wichtige Metriken bei einem Smartphone.
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