IPCC-Bericht: Die Klimakonferenz in Glasgow soll die Wende bringen
Eine schnelle CO2-Neutralität kann die Klimakrise noch abmildern. Die Weltgemeinschaft soll nun in Glasgow konkrete Beschlüsse fassen.

Im Kampf gegen die Erderwärmung setzen Wirtschaft und Politik auf die nächste Weltklimakonferenz. Die Ergebnisse des am 9. August vorgestellten IPCC-Berichts müssten "als klares Signal an die bevorstehende UN-Klimakonferenz im November 2021 in Glasgow gesehen werden, denn wirksamer Klimaschutz kann nur gemeinsam auf internationaler Ebene gelingen", sagte Kerstin Andreae, Präsidentin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), am Montag in Berlin.
Ähnlich äußerte sich Bundesumweltministerin Svenja Schulze. "Wie wir den Treibhausgasausstoß senken können, wissen wir. Mit einer raschen Abkehr von Kohle, Öl und Gas, mit dem Ausbau der Sonnen- und Windkraft und der Produktion von grünem Wasserstoff als klimafreundlichem Energieträger", sagte die SPD-Politikerin. Der UN-Klimagipfel in drei Monaten sei "der entscheidende Moment, in dem die Weltgemeinschaft liefern muss".
Nach Ansicht des Weltklimarats (IPCC) ist eine Begrenzung der Erderwärmung um 1,5 Grad Celsius in diesem Jahrhundert nur noch möglich, wenn in den kommenden drei Jahrzehnten der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen wie Kohlendioxid oder Methan nicht mehr höher liegt, als durch sogenannte Senken kompensiert werden kann.
Johnson will Kohle Geschichte werden lassen
Die britische Regierung als Veranstalterin der Klimakonferenz COP26 fordert einen schnellen Ausstieg aus der Kohleenergie. "Wir wissen, was getan werden muss, um die Erderwärmung zu begrenzen: Kohle Geschichte werden zu lassen und auf saubere Energiequellen umzustellen, die Natur zu schützen und den am meisten betroffenen Ländern Klimafinanzierung bereitzustellen", sagte Premierminister Boris Johnson.
Der IPCC-Bericht sei eine "ernüchternde Lektüre" und mache klar, dass das kommende Jahrzehnt entscheidend für die Sicherung der Zukunft des Planeten werde, sagte Johnson.
Ähnlich äußerte sich der schleswig-holsteinische Umweltminister Jan-Philipp Albrecht. "Die aktuellen Erkenntnisse der Wissenschaft untermauern, dass wir ohne radikalen Klimaschutz geradewegs in eine Katastrophe laufen", teilte der Grünen-Politiker mit.
Wenn sich die Erderwärmung weiter wie erwartet beschleunige, würden viele Menschen in allen Teilen der Welt schon sehr bald ihre Lebensgrundlagen verlieren, warnte Albrecht und fügte hinzu: "Je schneller wir jetzt entschlossen Klimaschutzmaßnahmen umsetzen, desto mehr Freiheit, Sicherheit und Wohlstand werden uns bleiben."
Nach Ansicht des BDEW sind auf der COP26 vor allem die großen Wirtschaftsmächte gefordert, neben der EU insbesondere auch die USA, China und Indien. Innerhalb der EU habe sich der Emissionshandel als wirksames Instrument zur zur Einsparung von CO2-Emissionen erwiesen. Ein solcher CO2-Preis solle "international und sektorenübergreifend vorangebracht werden".
In Deutschland hält die Energiewirtschaft einen schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien für das Erreichen der Klimaschutzziele für unabdingbar. "Wichtig ist daher, dass die neue Bundesregierung zentrale Entscheidungen im ersten halben Jahr nach Amtsantritt umsetzt, um die notwendige Dynamik auszulösen. Hierzu gehört, Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen, Flächen bereitzustellen, Repowering zu erleichtern und den Artenschutz vollziehbar zu machen", forderte Andreae. Ein weiterer wichtiger Faktor auf dem Weg zur Klimaneutralität sei grüner Wasserstoff.
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