iPad Pro 13 Zoll M4 im Test: Absurd hell, absurd schnell, absurd teuer

Es ist schon sonderbar, dass der neue M4-Chip ausgerechnet im iPad Pro zuerst ankommt. Es scheint, als wolle Apple das Tablet zu einer echten Alternative zum PC oder Macbook machen. Deshalb hat der Hersteller nicht nur ein völlig neues iPad Pro entwickelt, sondern auch ein passendes Type Cover im Angebot. Mit seinem doppelschichtigen OLED-Display, bei Apple "Tandem-OLED" genannt, und dem äußerst schmalen Gehäuse, das nur 5,1 mm dick ist, wirkt das iPad Pro M4 schon auf den ersten Blick wie das beste iPad bislang.
In der Praxis stellt sich heraus: Apple liefert ab. Wir sehen allerdings nicht, wie die meisten Menschen das Potenzial der Plattform überhaupt voll ausnutzen werden. Zudem erkennen wir hier ein Muster, erneut Umsätze zu generieren, indem alte und bewährte Hardware obsolet gemacht wird. Da stellt sich die Frage: Ist das neue iPad Pro mit M4 zu gut in dem, was es kann? Oder ist es zu gut für das, wofür es gebraucht wird?
| Display | 13 Zoll Tandem-OLED (2.752 x 2.064 Pixel, 10-120 Hz, max. 1.572 cd/m²) |
|---|---|
| CPU | Apple M4 (4P+6E) |
| GPU | integriert |
| RAM | 16 GByte LPDDR5x-RAM |
| Massenspeicher | 1-TByte-SSD |
| Ports und Extras | 1x USB-C, 1x Frontkamera, 1x rückseitige Kamera, 1x Mobilfunkmodul |
| Maße | 281,6 x 215,5 x 5,1 mm, 582 Gramm |
| Preis (Testmuster) | 2.530 Euro |
Als Kontext: Tablets sollten ursprünglich ein Kompromiss zwischen den kleinen Smartphones und den großen Notebooks sein. Mit Touchscreen konnten sie wesentlich kompakter gehalten werden und so etwa als dediziertes Medienabspielgerät dienen. Auch Gaming auf einem größeren Display macht den meisten Menschen mehr Freude. Daran hat sich bei den meisten Usern auch nichts geändert: Tablets werden oft als Streamingplattform oder zum Anschauen von Webseiten genutzt.
Mit dem iPad Pro hat Apple sich von Herstellern wie Wacom und Microsoft inspirieren lassen und ein Tablet für kreative Profis herausgebracht. Das neue iPad Pro mit M4-Chip erledigt diesen Job besser als jedes andere Tablet auf dem Markt. Das liegt unter anderem am exzellenten Tandem-OLED-Panel mit 2.752 x 2.064 Pixeln (264 ppi) Auflösung, das auch im Vergleich zu vergangenen iPad-Pro-Modellen noch einmal besser abschneidet. Dabei bleibt die variable Bildfrequenz von 10 bis 120 Hz erhalten.
Beim OLED-Display geht die Sonne auf
Da wäre zum einen die konkurrenzlos gute Farbabdeckung. Wir messen 142,7 Prozent Abdeckung des SRGB-Farbraums, 101,1 Prozent DCI-P3-Abdeckung und sogar 98,3 Prozent Unterstützung des anspruchsvollen Adobe-RGB-Raums. Das maximale Delta-E, also die Farbabweichung der dargestellten Farbwerte, liegt bei nur 1,11 – sehr gut.
Selbst einige kalibrierte Profidisplays, die viel Wert auf Farbgenauigkeit legen, liefern nicht so hohe Werte ab. Entsprechend eignet sich das iPad Pro, bei unserem Testmuster in 13 Zoll, sehr gut als Zweitmonitor am Mac. Dabei können wir die in MacOS und iPadOS integrierte Funktion Sidecar nutzen, um Inhalte vom Macbook auf dem iPad anzuzeigen.





















Doch wie sieht es mit der Helligkeit aus? Apple verspricht im Produktdatenblatt eine SDR-Helligkeit von maximal 1.000 cd/m² und Spitzenwerte in HDR von 1.600 cd/m². In der Praxis ist das normalerweise etwas anders. Da es sich hier um ein OLED-Panel handelt, werden gerade große, hell leuchtende Flächen automatisch abgedunkelt. Das ist ein simpler Schutzmechanismus, um die Subpixel nicht so schnell zu verschleißen.
Nicht beim iPad Pro: Bei HDR-Content können wir die gesamte Bildfläche weiß einfärben und messen im Durchschnitt über neun Messfelder 1.018 cd/m². Der Spitzenwert in HDR kommt ebenfalls an die Herstellervorgaben heran. Hier messen wir maximal 1.572 cd/m². Dabei wird ein weißes Quadrat auf schwarzem Hintergrund gemessen, das 14 Prozent der verfügbaren Bildschirmfläche einnimmt.
Unter 500 cd/m² in SDR-Apps
Mit diesen Messwerten gehört das iPad Pro zu den besten Geräten, um Medieninhalte mobil anzuzeigen. Kaum ein anderes Gerät leuchtet so hell. Auch in SDR sind im Schnitt weiterhin sehr gute 490 cd/m² möglich. Unter anderem laufen Programme wie Procreate, Garage Band und die meisten Web-Apps in SDR.





















Die Werte entsprechen nicht den Herstellerangaben, was aber nicht stören sollte. Es ist sowieso nicht unbedingt ratsam, ein OLED-Panel in höchster Helligkeitsstufe dauerhaft zu betreiben. Bei einer Helligkeit von 1.000 cd/m² tun uns nach einiger Zeit sowieso die Augen weh.
Unabhängig davon ist das Tandem-OLED-Panel eine echte Referenz. Das Konzept geht voll auf: Zwei übereinander gestapelte OLED-Displays erreichen fast schon karikativ hohe Helligkeitswerte. Ebenfalls erwähnenswert ist, dass wir in der Praxis automatische Helligkeitsunterschiede kaum wahrnehmen. Das ist vor allem beim Zeichnen auf weißem Grund ein Vorteil. Schließlich wollen wir nicht ständig auf Farben und Weißwerte schauen, die sich dynamisch ändern.
Neben dem Tandem-OLED-Display ist wohl der neue M4-Chip eine der größten Neuerungen beim iPad Pro. Der schlägt sich erwartungsgemäß sehr gut.
Leistung wie ein Notebook
Alle Versionen des iPad Pro werden mit Apples M4-Chip ausgestattet. Allerdings bekommen nur die teureren Modelle mit 1 oder 2 TByte Speicher den Vollausbau mit vier P-Cores und 16 GByte Arbeitsspeicher (LPDDR5x) dazu. Die günstigeren Varianten mit 256 oder 512 GByte Speicher erhalten stattdessen drei P-Cores und 8 GByte RAM. Schnell werden wir feststellen, dass dies in den meisten Szenarien ausreicht.
Der M4 ist eine konsequente Weiterentwicklung des M3-Chips und wird im effizienteren N3E-Verfahren bei TSMC gebaut. Außerdem hat der Hersteller auf die leistungsfähigere ARM-v9-Architektur gewechselt . Entsprechend energieeffizient ist der M4-Chip im Vergleich zu den Vorgängern. Apple konnte so einen kleineren Akku verbauen(öffnet im neuen Fenster) und eine ähnlich gute Akkulaufzeit erreichen.
Warum das? Durch den kleineren Akku konnte der Hersteller das iPad Pro auf 5,1 mm Dicke schrumpfen. Wohlgemerkt gilt das nur für das 13-Zoll-Modell. Die 11-Zoll-Version ist mit 5,3 mm etwas dicker. Außerdem wurde so das Gewicht reduziert. Mit ungefähr 580 Gramm, 445 Gramm beim kleineren Modell, ist das iPad Pro sehr angenehm auch mit einer Hand tragbar.
Kleinerer Akku, gleiche Laufzeit
Apple hat einen zweiteiligen Akku mit 39 Wattstunden verbaut. Das ist eine kleine Reduktion von den 40,33 Wattstunden des Vorgängermodells. Natürlich hätte der Konzern auch einen größeren Energiespeicher verbauen können. Dann wäre die Akkulaufzeit noch besser. Ehrlich gesagt, ist das Gerät aber schon jetzt quasi konkurrenzlos.





















Wir messen 16:40 Stunden Laufzeit bei 200 cd/m² und eingeschaltetem Sound. Dabei haben wir ein Youtube-Video in 4K und HDR laufen lassen. Wenn wir das System vollständig auslasten, in unserem Test durch einen Dauerlauf des 3DMark-Steel-Nomad-Light-Unlimited-Benchmarks, kommt das Gerät auf 2:33 Stunden Laufzeit. In einer realistischeren Verteilung von 80 Prozent leichter zu 20 Prozent schwerer Last ergeben sich 13:51 Stunden Laufzeit – ein sehr guter Wert.
Das iPad Pro ist allerdings nicht nur ausdauernd, sondern auch das schnellste Tablet auf dem Markt. Das wird durch den M4-Chip erreicht, den wir sogar mit einigen x86-Chips von AMD und Intel und damit mit Notebooks vergleichen können. So messen wir in Geekbench 6 etwa 14.724 Punkte im Multicore-CPU-Teil. Ein Framework Laptop mit AMD Ryzen 9 7940HS erreicht hier 12.922 Punkte, der Core i9-13905H im Lenovo Yoga Pro 9i kommt auf 15.004 Punkte.
Der GPU-Benchmark von Geekbench liefert ebenfalls sehr gute Werte, auch weil hier Apples Metal-Engine genutzt wird, die mit den meisten PC-Games nicht kompatibel ist. Bei Mobile Games für iPadOS ist das natürlich kein Problem. Und mit 53.750 Punkten gibt es wohl kein schnelleres Gerät für Mobile Games. Sie liegt damit in etwa im Bereich einer mobilen Nvidia-Geforce-RTX-3050-Laptop-Edition.





















Menschen, denen Benchmarkplätze wichtig sind: Das iPad Pro kann sich im Antutu-Benchmark mit M4-Chip an die erste Stelle unter allen mobilen Endgeräten setzen. Es liegt mit einem Ergebnis von insgesamt 2.675.570 Punkten vor allen Android- und iOS-Geräten in der Bestenliste. Der Benchmark simuliert CPU-Berechnungen, GPU-Renderings, Speichergeschwindigkeit und die allgemeine Leistung bei Textverarbeitung und anderen Aufgaben.
Generell haben wir in keiner App Leistung vermisst. Der M4 ist für diesen Gerätetyp enorm schnell, ob nun in Adobe Photoshop mit 4K-Bildern, in Procreate mit hochauflösenden Zeichnungen oder in Games wie Assassin's Creed Mirage oder Diablo Immortal. Letzteres kann sogar erstmals mit eingeschaltetem Hardware-Raytracing ohne große Performanceverluste gespielt werden – nicht, dass das auf einem so kleinen Display einen Unterschied machen würde.
Der M4 ist Overkill
Wir können also sagen: Der M4-Chip ist für die meisten Anwendungsszenarien ein ziemlicher Overkill. Die vielen Cores werden kaum gebraucht und die Grafikleistung liegt weit über allen anderen mobilen Geräten auf dem Markt. Aber auch der M2-Chip im vergangenen iPad Pro war bereits für eigentlich alle Szenarien bestens ausgestattet. Allein wegen des M4 würden wir ein Upgrade auf das neue Pro angesichts des Preises also nicht vornehmen.
Schauen wir in die Zukunft, können wir das Argument eventuell schon eher bringen. Der M4 ist der erste Apple-Chip mit einer mit x86-Chips und Qualcomm-Snapdragon-Elite-SoCs konkurrenzfähigen NPU, bei Apple Neural Engine genannt. Auf dem WWDC 2024 stellte der Konzern zudem diverse Machine-Learning-Modelle vor. Darunter ist auch ein lokales LLM, das auf dem Gerät selbst ausgeführt wird.





















Kunden können so ihre Dateien durchsuchen oder Texte verfassen lassen. All das benötigt eine enorme Rechenleistung und am besten NPU-Unterstützung. Mit M4 ist das iPad Pro also auf Apple Intelligence , so nennt Apple das geplante KI-Angebot, vorbereitet. Allerdings wird die Software erst Ende 2024 kommen. In Deutschland werden wir noch länger warten müssen.
Entscheiden wir uns für das neue iPad, sollten wir aber auch Geld für passendes Zubehör übrig haben. Alte Tastaturcover und der Apple Pencil wurden durch neue und inkompatible Versionen ersetzt.
Apple Pencil Pro mit coolen Features
Auch, wenn das iPad Pro als reines Medienkonsumgerät eigentlich zu schade ist, können wir die Audioqualität einmal mehr positiv hervorheben. Durch den dünneren Körper verliert das Gerät zwar etwas an Bassdruck. Außerdem spüren wir die Vibration der Lautsprecher in unseren Händen. Allerdings gibt es kein anderes Tablet, das mit einem so klaren, lauten und gut definierten Ton aufwarten kann. In der Musik-App Garageband ist das genauso ein Genuss wie im nächsten Blockbuster auf Netflix.
Bei all den coolen Neuerungen hat Apple allerdings eine Sache beim iPad Pro M4 eingespart: Das Tablet verfügt nicht mehr über zwei Kameras. Stattdessen kann eine einzelne Kamera an der Rückseite genutzt werden. Die Qualität bleibt dabei weiterhin bescheiden. Das Bild rauscht stark und überzeugt in Anbetracht moderner Smartphones keineswegs. Für das Einscannen von Dokumenten oder anderen Kamerafeatures reicht sie allerdings aus.
Außerdem hat Apple die Position der Frontkamera etwas verbessert. Sie ist jetzt an der langen Seite im Displayrand versteckt. So sieht unser Kamerabild besser aus, wenn wir das Tablet im Landscape-Modus halten oder mit dem passenden Tastaturcover verwenden. Laut Apple ist die Position der Kamera auch der Grund, warum der alte Apple Pencil der zweiten Generation nicht mehr auf den magnetischen Ladesockel passt.
500 Euro extra für Stift und Tastatur
Apple hat stattdessen speziell für das neue iPad Pro M4 und das iPad Air mit M2-Chip den Apple Pencil Pro entwickelt. Und ja: Der ist leider nicht mit älteren iPads kompatibel. Das ist schade, denn die neuen Features des Stiftes sind teilweise ziemlich cool.





















Apple hat hier einen neuen Drucksensor verbaut. Drücken wir den Stift am Hals über der Stiftspitze mit den Fingern ein, kann dadurch eine neue Aktion ausgelöst werden. In Apples Notiz-App wird dadurch etwa die Werkzeugpalette direkt unter der Stiftspitze eingeblendet.
Außerdem wird über die gleiche Sensorfläche ein Doppeltipp unterstützt. Tippen wir zweimal schnell hintereinander auf den Stift, wechselt er zwischen dem Radiergummi und dem Stiftwerkzeug. Wir können das Verhalten des Druckknopfes und der Doppeltippfunktion auch in den Einstellungen anpassen. Außerdem werden Knopfdrücke durch einen Vibrationsmotor im Stiftende unterstützt – von Apple Haptic Engine genannt. Das gibt uns das Gefühl, wirklich auf einen Knopf zu drücken und erinnert an Microsofts Slim Pen beim Surface Pro, der einen Vibrationsmotor schon seit Längerem nutzt.
Ein zweites Feature, das gerade kreative Köpfe erfreuen dürfte: Der Apple Pencil Pro hat einen Neigungssensor verbaut. Je nachdem, wie wir die Stiftspitze drehen, rotiert auch der ausgewählte Pinsel mit. Der Apple Pencil Pro fühlt sich so noch mehr wie ein echter Stift an. In Zeichnungen und Kaligraphie kann das ein echter Vorteil sein.
Die neuen Features des Apple Pencil Pro werden aktuell nur von Apples eigenen Apps nativ unterstützt. Weder Procreate noch Sketchbook haben sie bisher erkannt. Das sollte sich aber künftig ändern, wenn mehr Drittanbieter ihre Programme für die neuen iPads anpassen.
Verbesserungen bei Tastatur und Trackpad
Apple hat nicht nur einen neuen Eingabestift vorgestellt, es gibt auch ein neues Tastaturcover. Das Magic Cover für das iPad Pro ist ebenfalls nicht mit älteren Modellen kompatibel. Und wie beim Apple Pencil Pro können wir das nur bedauerlich finden. Die Tasten tippen sich wie auf einem Notebook exzellent – kein Vergleich mit dem schwammigen Tippgefühl des Surface-Pro-Type-Covers.





















Außerdem hat Apple das Trackpad vergrößert. Es ist jetzt wesentlich besser nutzbar, auch wenn iPadOS weiterhin eine ziemlich schlechte Maussteuerung implementiert hat. Das iPad Pro ist eben ein Tablet – und darin ist es auf dem aktuellen Markt ungeschlagen.
Bedenken wir den Preis von 350 (!) Euro, der in unseren Augen eher eine Frechheit ist, würden wir das Tastaturcover den wenigsten Usern empfehlen – zumal die magnetische Hülle dem schlanken Design des iPad Pro entgegenwirkt. Zusammengeklappt ist das Gerät im Magic Keyboard in etwa so dick wie ein handelsübliches Notebook. Wir messen 1,3 cm. Ach ja: Einen separaten Verstauraum für den Apple Pencil Pro gibt es hier ebenfalls nicht. Das wäre sinnvoll, wenn wir den 150 Euro teuren Stift nicht aus Versehen verlieren wollen.
Ganz klar: Apple hat sich mit dem iPad Pro mit M4-Chip selbst übertroffen. Fassen wir zusammen, warum das so ist.
iPad Pro M4 13 Zoll – Verfügbarkeit und Fazit
Apple bietet das iPad Pro M4 aktuell im eigenen Onlineshop(öffnet im neuen Fenster) an. Das Gerät kann in 11 Zoll oder in den von uns getesteten 13 Zoll bestellt werden. Das Zubehör in Form des Apple Pencil Pro oder des Magic Keyboards liegt nicht bei und kostet extra.
Die 11-Zoll-Version startet bei 1.200 Euro, das 13-Zoll-Modell bei 1.550 Euro. Dafür gibt es die Grundversion mit 9-Core-CPU, 8 GByte RAM und 256-GByte-SSD. Ein Upgrade auf 512 GByte Speicher kostet 1.500 und 1.800 Euro, je nach Größe.
Die 1-TByte-Version erweitert bei beiden Modellen die CPU auf den 10-Core-Vollausbau und gibt 16 GByte RAM dazu. Das 11-Zoll-Modell kostet hier 1.930 Euro, die 13-Zoll-Variante 2.280 Euro. Am teuersten sind die Modelle mit 2-TByte-SSD. Hier werden 2.410 oder 2.760 Euro verlangt.
Auf diese Preise kommen Extras wie etwa das matte Nanotexturglas (erst ab 1 TByte) für 140 Euro und ein Mobilfunkmodul für 250 Euro zusätzlich. Unser 13-Zoll-Testmuster verwendet 1 TByte SSD-Speicher. Ein Mobilfunkmodul und kostet bei Apple entsprechend 2.530 Euro.





















Fazit
Ganz klar: Das iPad Pro mit M4-Chip ist für uns aktuell das beste Tablet auf dem Markt. Apple hat es geschafft, ein an sich schon gut funktionierendes Produkt merklich zu verbessern. Dabei hat sich der Hersteller auf das Display als wichtigste Eigenschaft eines Tablets konzentriert.
Das Tandem-OLED-Panel kann durch eine absurd hohe Helligkeit von durchgängigen 1.018 cd/m² in HDR-Content und mit Spitzen von 1.572 cd/m² überzeugen. Kaum ein anderes mobiles Gerät schafft das. Gleiches gilt auch für die Farbabdeckung, die mit teuren und ab Werk kalibrierten Profimonitoren konkurriert.
| ----- Display ----- | ----- |
|---|---|
| Helligkeit SDR/HDR | 490/1.018 cd/m², max: 1.572 cd/m² |
| SRGB | 142,7 % |
| DCI-P3 | 101,1 % |
| Adobe RGB | 98,3 % |
| ----- CPU ----- | ----- |
| Geekbench 6 Single Core/Multicore | 3.739/14.724 |
| Geekbench 6 ML | 4.675 |
| Antutu | 751.299 |
| ----- Grafikeinheit ----- | ----- |
| 3DMark Steel Nomad Light Unlimited | 3.493 |
| 3DMark Wild Life Extreme Unlimited | 8.587 |
| Geekbench 6 | 53.750 (Metal) |
| Geekbench 6 ML | 6.689 |
| Antutu | 1.058.001 |
| ----- Neural Engine/NPU ----- | ----- |
| Geekbench 6 ML | 9.532 |
| ----- Akkulaufzeit ----- | ----- |
| Youtube 4K HDR, 200 cd/m² | 16:40 Stunden |
| Benchmark-Dauerlauf, 200 cd/m² | 2:33 Stunden |
| Mix aus leichter und schwerer Last (80%/20%) | 13:51 Stunden |
Zudem braucht sich der M4-Chip nicht mit mobilen SoCs zu messen. Stattdessen können wir hier Laptop-Prozessoren von Intel und AMD und passende Grafikeinheiten von Nvidia heranziehen. Es gibt eigentlich keine Anwendung, in der der M4-Chip nicht Overkill ist. Die meisten Programme nutzen das Potenzial nicht im Ansatz aus.
Apple hat sich aber auch wegen der gestiegenen Energieeffizienz für den neuen Chip entschieden. So konnte der Hersteller ein leichteres und dünneres Tablet bauen, ohne auf Akkulaufzeit verzichten zu müssen. In einem Mix aus 80 Prozent leichter und 20 Prozent schwerer Last kommt das Pro auf sehr gute 13:20 Stunden Laufzeit.
Mit dem neuen iPad Pro kommt auch neues Zubehör. Der Apple Pencil Pro ist durch seine Haptic Engine, das neue Druck- und Doppeltipp-Feature und die rotierbare Stiftspitze besonders cool für kreative Köpfe. Noch nie hat sich der Eingabestift so nah an einem echten Stift bewegt. Das neue Magic Keyboard kann zudem mit sehr guten Tasten und dem größeren Trackpad auch mit den meisten Notebooks konkurrieren.





















Kommen wir zum großen Aber: Das Zubehör ist erstens nicht mit älteren iPads kompatibel und umgekehrt – ältere Accessoires funktionieren mit dem iPad Pro M4 nicht. Wir müssen Stift und Tastatur also völlig neu kaufen. Zum anderen ist gerade der Preis der Tastatur mit 350 Euro in unseren Augen eine Frechheit. Der Apple Pencil Pro kostet mit 150 Euro zwar auch viel Geld, liegt aber zumindest auf einem Level mit dem noch immer angebotenen Apple Pencil der zweiten Generation.
Auch ist es schade, dass wir für das beste Panel im Tablet-Bereich auch einen eigentlich für den Tablet-Einsatz zu starkem M4-Chip mitkaufen müssen. Leider setzt das wesentlich günstigere iPad Air mit M2-Chip weiterhin auf ein (ebenfalls sehr gutes) LC-Panel. Es ist aber erfreulicherweise auch mit dem coolen neuen Apple Pencil Pro kompatibel und daher die bessere Wahl für die meisten Menschen.
Aber so ist es eben: Für Qualität werden die höchsten Preise aufgerufen. Und das gibt es hier auf jeden Fall: das beste iPad bislang.



