Into the Breach im Test: Strategiespaß im Quadrat
Into the Breach sieht aus wie ein hochskaliertes Mobile Game, ist aber ein PC-Strategiespiel der Extraklasse: Der Quasi-Nachfolger von Faster Than Light (FTL) bietet Einsteigern wie Experten ebenso zugängliche wie komplexe Herausforderungen.

Riesige Armeen, stundenlange Gefechte auf riesigen Schlachtfeldern - das alles gibt es im Strategiespiel Into the Breach von Subset Games nicht. Stattdessen steuern wir im Normalfall nur drei Einheiten auf einer acht mal acht Felder kleinen Karte, mehr als eine Handvoll an Zügen bekommen wir nicht bis zum Sieg oder zur Niederlage. Ein Erfolgserlebnis haben wir, wenn wir mit unserer Kanone einen Gegner direkt treffen und einen weiteren mit den Druckwellen ins Meer schubsen.
Einen Misserfolg müssen wir unter anderem dann hinnehmen, wenn die feindlichen Aliens vom Insektenvolk der Vek eines unserer Kraftwerke beschädigen und unser Stromnetz endgültig zusammenbricht. Dann ist nämlich auch der Widerstand der Menschen zusammengebrochen und wir müssen eine neue Kampagne beginnen - was kein Drama darstellt, sondern auch im einfachsten der drei Schwierigkeitsgrade schnell mal passieren kann.
Wer alle Einsätze bis auf dem Weg in die finale Schlacht am Stück schafft, ist je nach Spielweise höchstens zwei bis drei Stunden beschäftigt. Klingt nach wenig, aber Into the Breach bietet unter anderem dank der zufallsgenerierten Missionen einen enormen Wiederspielwert - wir können uns nicht ernsthaft vorstellen, dass jemand nach einem Durchgang aufhört.
Die vielleicht größte Herausforderung liegt darin, die Angriffe der drei Einheiten möglichst frühzeitig aufeinander abzustimmen. Wenn wir etwa sehen, dass eine Reihe des acht mal acht Felder großen Spielbretts wegen eines Erdbebens vor dem nächsten Zug im Meer versinkt, können wir versuchen, die Vek dort in die Ecke zu treiben, was wir beispielsweise mit den genannten Druckwellen machen. Ähnlich wie im Schach ist es aber nicht einfach, so weit im Voraus zu planen - zumal die KI der Gegner durchaus clever vorgeht und meist sinnvolle Antworten auf unsere Manöver findet.
Immer wieder sorgen besondere Ereignisse und andere Extras für Abwechslung. Neben den Erdbeben können wir etwa in Nebelfelder geraten, in denen unsere Einheiten nicht zielen können. Oder wir müssen als Bonusziel einen Zug mit Zivilisten beschützen, einen Vek-Anführer ausschalten oder ein besonderes Gebäude vor Angriffen bewahren. Außerdem können wir im Spielverlauf mit Erfahrungspunkten neue Einheiten freischalten und ihre Fähigkeiten verbessern.
Into the Breach ist für Windows-PC erhältlich, Umsetzungen für Linux und MacOS sind geplant. Über Portierungen auf Konsolen oder mobile Endgeräte liegen derzeit keine Informationen vor. Auf Steam kostet das Programm rund 15 Euro, auf Gog.com und Humble ist es für etwas weniger Geld und ohne Digital Rights Management erhältlich. Die Bildschirmtexte sind nur in Englisch verfügbar, Sprachausgabe gibt es nicht - ebenso wenig wie einen Multiplayermodus oder Mikrotransaktionen. Bislang liegt keine Alterseinstufung der USK vor.
Fazit
Einfach kann so wunderbar komplex sein! Mit Into the Breach kommen selbst Einsteiger schnell zurecht. Aber auch erfahrene Strategieexperten müssen sich immer wieder neue Finessen einfallen lassen, um in den Gefechten die Oberhand zu behalten. Die vermeintlich kurzen Partien sind dabei das genaue Gegenteil von Pausenfüllern: Wer einmal anfängt, hört so schnell nicht wieder auf - Into the Breach hat enormes Suchtpotenzial. Die Bedienung ist eine wahre Freude, alles ist super übersichtlich, die KI der Gegner bietet genau die richtige Mischung aus Überraschungsmomenten und glaubwürdigem taktischem Vorgehen.
Selbst die Grafik - die auf den ersten Blick vermeintlich größte Schwäche von Into the Breach - finden wir gelungen. Ernsthaft: Nach einer kurzen Phase der Skepsis würden wir uns inzwischen mit allen strategischen Möglichkeiten gegen aufwendigere Effekte, mehr Animationen oder andere Verschlimmbesserungen wehren.
Ein bisschen haben uns nur zwei Sachen gestört: Zum einen hassen wir den Moment, wenn wir nach dem Start der Partien unsere Einheiten platziert haben und dann den ersten echten Zug der Aliens abwarten müssen. Allerdings ist uns klar, dass das aus spielmechanischer Sicht durchaus Sinn ergibt. Zum anderen kann es immer wieder passieren, dass wir unfair generierte Partien vorgesetzt bekommen. Doof, aber selbst damit können wir langfristig leben.
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Und es hat nur 24 Jahre gedauert. https://s10.postimg.org/f4sb2ouix/hqdefault.jpg
Ich würde Geld dafür ausgeben, wenn ich es woanders als im Playstore bekäme. Leider...
Subjektiv: ja, weil wie schon bei FTL die Ymusik von Ben Prunty stammt. Oder Du machst...
Es gibt schon mehrere Parallelen. Der Spielablauf ist relativ ähnlich, aber zugleich viel...