Interview mit Systemd-Entwicklern: "Mehr Plattform als Init-System"

Systemd ist zum Standard für Linux-Systeme geworden, da fast alle Distributionen es einsetzen oder dies wollen. Es bietet deutlich mehr als nur einen Init-Dienst und vereinheitlicht so die Systeme, was die Arbeit erleichtert.

Artikel veröffentlicht am ,
Lennart Poettering und Kay Sievers
Lennart Poettering und Kay Sievers (Bild: Fabian Hamacher/Golem.de)

Systemd habe das Ziel, Linux zu standardisieren, sagte uns Lennart Poettering vor drei Jahren. Schon seit einiger Zeit ist das von Poettering und Kay Sievers gestartete Systemd viel mehr als nur ein Init-Dienst; mit dem angekündigten Wechsel von Debian und Ubuntu hin zu Systemd hat es die Standardisierung nun erreicht, wie die Entwickler Golem.de im Interview sagten.

Mittlerweile verzichte von den großen und bekannten Linux-Distributionen nur noch Slackware auf die Software des Projekts, alle anderen setzten bereits Systemd ein, ließen sich damit verwenden oder hätten einen Wechsel angekündigt. Das hätten sie so nie vorhergesehen, aber natürlich erhofft, schließlich seien sie überzeugt von den Vorteilen ihrer Software, sagten die Entwickler.

In den vergangenen vier Jahren seit der ersten Ankündigung wurden die beiden teils heftig kritisiert. Inzwischen klinge die Kritik langsam ab, erklärt Sievers. Er kenne das Muster bereits von der Kritik an dem Programm Udev, das er ebenfalls erfunden und entwickelt hat: "Die, die am lautesten sind, sind die, die auch am schnellsten wieder weg sind."

Mehr als Init-System

Systemd verfügt derzeit über eine Vielzahl einzelner Anwendungen wie dem Journal und dem Login-Dienst. "Wir betrachten das mehr als eine Plattform als ein Init-System", sagt Sievers. Die wohl größte Neuerung in Systemd ist die Entwicklung von KDBus, das Team plant aber auch noch Weiteres.

So sei etwa der Networkmanager für Situationen wie die frühe Bootphase oder für den Einsatz im Server nur bedingt geeignet, weshalb ein Network-Daemon entstehe. Für den Servereinsatz von Systemd verbessere das Team zudem den Umgang mit Containern, die wesentlich mehr Leistung als Virtualisierungen wie etwa KVM bringen sollen. Explizit für Desktops soll eine Art Sandbox für Anwendungen entwickelt werden, die bereits in Android oder auch Windows 8 angeboten wird.

Die Distributionen Fedora, Opensuse oder auch Arch Linux nutzen Systemd standardmäßig, in Gentoo ist es optional verfügbar, für Ubuntu und Debian ist ein Wechsel in den kommenden Versionen geplant. Da die meisten anderen Distributionen auf den genannten direkt oder indirekt basieren, lässt sich davon ausgehen, dass Systemd die Linux-Systeme erobert hat.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Hello_World 14. Mai 2014

Nein, DU hat keine Ahnung. Offensichtlich fehlen Dir elementarste Unix-Grundlagen. Oder...

Hello_World 13. Mai 2014

Die LSB hat im wahren Leben praktisch keine Bedeutung. Welche Software hast Du zuletzt...

blackout23 12. Mai 2014

Es ging um Distribuatinonen die auch Leute wirklich benutzten und Ausgangspunkt für...

mnementh 12. Mai 2014

Exakt. Deshalb wollen sie auch gerne Linux standardisieren, damit beim Support nur noch...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
CS GO mit Source 2
Das ist Valves Counter-Strike 2

Es ist offiziell: Valve stellt Counter-Strike 2 vor. Die Source-2-Engine bringt neues Gameplay und soll klassische Tickraten loswerden.

CS GO mit Source 2: Das ist Valves Counter-Strike 2
Artikel
  1. Akkutechnik: 4695-Akku schafft 40 Prozent mehr Reichweite als Tesla
    Akkutechnik
    4695-Akku schafft 40 Prozent mehr Reichweite als Tesla

    Mit herkömmlichen Fertigungsmethoden und nur 15 mm mehr Höhe baut Akkuhersteller EVE Zellen für BMW, die Teslas 4680 weit überlegen sind.

  2. Autodesign: Hyundai schwört auf physische Knöpfe und Regler
    Autodesign
    Hyundai schwört auf physische Knöpfe und Regler

    Bei Autos gibt es oft Soft-Touch-Buttons, um Kosten zu sparen, doch Hyundai findet das zu gefährlich und setzt weiter auf echte Knöpfe und Regler.

  3. Zoom, Teams, Jitsi: Videokonferenzsysteme datenschutzkonform nutzen
    Zoom, Teams, Jitsi
    Videokonferenzsysteme datenschutzkonform nutzen

    Datenschutz für Sysadmins Gerade die beliebten US-Anbieter sind bei Datenschutzbehörden gar nicht beliebt. Wir erläutern die Anforderungen an Videokonferenzsysteme.
    Ein Bericht von Friedhelm Greis

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Heute besonders viele MindStar-Tagesdeals • Gigabyte RTX 4070 Ti 880,56€ • Crucial SSD 2TB (PS5) 162,90€ • Nintendo Switch inkl. Spiel & Goodie 288€ • NBB Black Weeks: Rabatte bis 60% • PS5 + Resident Evil 4 Remake 569€ • LG OLED TV -57% • Amazon Coupon-Party [Werbung]
    •  /