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Interpol greift durch: Anti-Cybercrime-Operation mündet in über 1.200 Festnahmen

Großer Ermittlungserfolg für Interpol und Behörden mehrerer Länder: Zahlreiche Cybercrime -Akteure wurden verhaftet und ihre Infrastrukturen zerschlagen.
/ Marc Stöckel
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Bei Operation Serengeti 2.0 wurden mehr als 1.200 Personen verhaftet. (Bild: pixabay.com)
Bei Operation Serengeti 2.0 wurden mehr als 1.200 Personen verhaftet. Bild: pixabay.com

Strafverfolgern ist es im Rahmen einer von Interpol koordinierten Operation gegen Cyberkriminalität gelungen, in mehreren afrikanischen Ländern insgesamt 1.209 Personen zu verhaften. Laut Pressemitteilung von Interpol(öffnet im neuen Fenster) wurden dabei auch 97,4 Millionen US-Dollar sichergestellt und "11.432 bösartige Infrastrukturen zerschlagen" . Mit Letzteren dürften vor allem von den Cyberkriminellen genutzte IT-Systeme gemeint sein.

Grundlage der jüngsten Ermittlungserfolge ist die von Juni bis August durchgeführte Operation Serengeti 2.0. Die erste Version dieser Operation brachte in den Monaten September und Oktober 2024 vergleichbare Erfolge. Damals verkündete Interpol(öffnet im neuen Fenster) die erfolgreiche Festnahme von 1.006 Personen und die Zerschlagung von "134.089 bösartigen Infrastrukturen" .

Im aktuellen Jahr koordinierte Interpol nach eigenen Angaben Strafverfolger aus 18 afrikanischen Ländern sowie dem Vereinigten Königreich, um folgenschwere Cyberverbrechen wie Ransomwareangriffe, Onlinebetrug und Business E-Mail Compromise (BEC) zu bekämpfen. Die im Rahmen von Operation Serengeti 2.0 verhafteten Personen sollen insgesamt fast 88.000 Opfer geschädigt haben.

Mehrere illegale Operationen zerschlagen

Die Strafverfolger wurden laut Interpol auch von Partnern aus der Privatwirtschaft unterstützt. In der Mitteilung werden als involvierte Cybersicherheitsfirmen Cybercrime Atlas, Fortinet, Group-IB, Kaspersky, The Shadowserver Foundation, Team Cymru, Trend Micro, TRM Labs und Uppsala Security genannt.

Diese sollen die Behörden beraten und mit Informationen wie an Cybercrime-Vorfällen beteiligten IP-Adressen und Domains versorgt haben, so dass die Hinterleute identifiziert werden konnten.

In der Mitteilung von Interpol werden beispielhaft einige Fälle genannt, in denen ein erfolgreicher Zugriff der Strafverfolger gelungen ist - etwa in Verbindung mit illegalem Kryptomining, illegalen Grenzüberquerungen mit gefälschten Pässen sowie groß angelegtem Online-Investitionsbetrug mit rund 65.000 Opfern.

Auch eine transnationale Erbschaftsbetrugskampagne mit Verbindungen nach Deutschland soll aufgedeckt und die Hauptverdächtigen verhaftet worden sein. "Die Opfer wurden dazu verleitet, Gebühren für die Inanspruchnahme falscher Erbschaften zu zahlen" , erklärt Interpol. Die Geschädigten hätten dadurch Verluste in Höhe von schätzungsweise 1,6 Millionen US-Dollar erlitten.


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