Interoperable Geräte zertifiziert: Rollout vernetzter Stromzähler kann weitergehen

Nach einem Gerichtsurteil war der Rollout von Smart Meter Gateways gestoppt worden. Doch nun gibt es wieder genügend zertifizierte Geräte.

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Ein zertifiziertes Smart Meter Gateway der PPC AG
Ein zertifiziertes Smart Meter Gateway der PPC AG (Bild: PPC AG)

Der Zwangs-Rollout vernetzter Stromzähler kann in Deutschland fortgesetzt werden. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erteilte dazu die erforderlichen Zertifikate für drei sogenannte Smart Meter Gateways (SMGW), die die Anforderungen an Interoperabilität nach dem Messstellenbetriebsgesetz erfüllen. Nach einem Gerichtsurteil vom März 2021 war der verpflichtende Einbau vernetzter Stromzähler gestoppt worden.

Hauptstreitpunkt in dem Verfahren war die Interoperabilität der Gateways. Zu den gewünschten Funktionen der Systeme "gehört die Kommunikation von netzdienlichen Informationen, von Stromverbrauchs- und Erzeugungswerten sowie das sichere Bewirken von Last- und Erzeugungsmanagementmaßnahmen". Daran haperte es bislang noch. Deswegen hatte das BSI die Anforderungen an die Geräte reduziert und damit nach Ansicht der Oberverwaltungsgerichts Nordrhein-Westfalen seine Kompetenzen überschritten.

Laut BSI erfüllen nun drei Geräte die Anforderungen. Dazu zählen das Casa 1.0 von EMH Metering und das Conexa 3.0 der Theben AG. Ein SMGW der PPC AG war bereits im vergangenen Dezember zertifiziert worden. Laut EMH gilt das Zertifikat auch für bereits ausgelieferte Geräte, sofern sie über die aktuelle Firmware verfügen.

"In den Konformitätsbewertungsverfahren konnte nun auch formal durch eine unabhängige Prüfstelle die Interoperabilität der Gateways bestätigt werden. Wir haben damit einen wichtigen Meilenstein bei der Digitalisierung der Energiewende erreicht, auf dessen Basis ein beschleunigter Rollout intelligenter Messsysteme weiter vorangetrieben werden kann", sagte BSI-Präsident Arne Schönbohm.

Austausch aller mechanischen Zähler bis 2032

Der Bundestag hatte im Juni 2016 das umstrittene Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende verabschiedet. Demnach müssen bis zum Jahr 2032 alle mechanischen Ferraris-Zähler bei den Stromkunden durch elektronische Zähler ersetzt werden. Zudem werden Millionen Haushalte und Stromerzeuger mit vernetzten Stromzählern, sogenannten intelligenten Messsystemen, ausgestattet. Als Kommunikationsmodul dient dabei das Smart Meter Gateway.

Der verpflichtende Einbau startete vor zwei Jahren, nachdem das BSI drei Monate zuvor ein drittes Smart Meter Gateway zertifiziert hatte. Um mit dem Rollout zu beginnen, mussten mindestens drei intelligente Messsysteme voneinander unabhängiger Unternehmen am Markt verfügbar sein, die erfolgreich das Zertifizierungsverfahren durchlaufen hatten und den gesetzlichen Anforderungen entsprachen.

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