Internet sofort: Das Warten auf den Festnetzanschluss kann teuer werden

Neukunden droht im Festnetz eine Kostenfalle: Bis der bestellte Anschluss erst einmal bereitgestellt ist, kann die provisorische Internetversorgung teuer werden. Wie schwer die großen Anbieter sich tun, auf Kundenbedürfnisse einzugehen, hat der Autor selbst erfahren.

Artikel von Tarik Ahmia veröffentlicht am
Wenn die Techniker endlich erscheinen ...
Wenn die Techniker endlich erscheinen ... (Bild: Deutsche Telekom/Screenshot: Golem.de)

Wer einen Festnetzvertrag unterschreibt und sofort auf eine Internetversorgung angewiesen ist, muss während der Wartezeit mit hohen Kosten rechnen. Denn die Datenpreise, die die Telekommunikationsanbieter von ihren Kunden für die provisorische Internetversorgung via Mobilfunk verlangen, grenzen teilweise an Wucher, sobald das Startvolumen verbraucht ist.

Inhalt:
  1. Internet sofort: Das Warten auf den Festnetzanschluss kann teuer werden
  2. Alle großen Anbieter schröpfen ihre Kunden
  3. Wer sich beschwert, hat eine Chance

Ob Deutsche Telekom, Vodafone, O2 oder 1&1: Kein großer Telekommunikationsanbieter in Deutschland sichert verbindlich zu, seine Festnetzneukunden zu einem festen Preis über Mobilfunk zuverlässig mit Internet zu versorgen, bis der Festnetzanschluss funktioniert.

Dabei war der Marktführer Deutsche Telekom im vergangenen Jahr schon auf einem guten Weg, als er erstmals darauf reagierte, dass viele Neukunden nicht mehr gewillt sind, wochenlang offline zu sein, während sie auf ihren Anschluss warten.

Internet sofort - mit Nachteil

Im September 2016 stellte die Telekom das Produkt "Magenta Zuhause Schnellstart" vor, das für 49,99 Euro aus einer SIM-Karte und dem LTE-fähigen WLAN-Router Huawei E5577C besteht. Neukunden eines Telekom-Magenta-Zuhause-Tarifs erhalten mit dem Schnellstart-Set einen Gutschein für ein LTE-Datenvolumen von 30 GByte, das nach der Aktivierung 90 Tage lang zur Verfügung steht.

Was zunächst nach einem fairen Angebot klingt, erweist sich als Köder mit einem Haken, der sich offenbart, wenn das Datenvolumen erschöpft ist, wie ich feststellen musste. Wann dieser Zeitpunkt gekommen ist, hängt nicht nur von der Intensität der Internetnutzung ab, sondern auch von der Wartezeit bis zur Aktivierung des Festnetzanschlusses.

Die Bereitstellung ist Glückssache

Wie lange ein Neukunde auf den neuen Anschluss warten muss, erfährt er erst Tage, nachdem er den Auftrag unterschrieben hat. Wenn die Wartezeit bis zur Aktivierung des Festnetzanschlusses nur lang genug ist, kann es auch bei moderater Internetnutzung passieren, dass das Datenvolumen nicht reicht.

In meinem Fall teilte mir die Telekom mit, dass es sieben Wochen dauern würde, bis der bestellte Magenta-Zuhause-Hybrid-L-Anschluss in der Stadtmitte Berlins verfügbar sei. Ich bestellte daher das Magenta-Zuhause- Schnellstart-Set mit 30 GByte Datenvolumen.

Mit Beginn des Provisoriums setzte ich meine Geräte - PCs, Tablet und Smartphones - auf Datendiät: Ich schaltete alle automatischen Updates ab, verzichtete auf große Downloads und streamte Videos nur im unbedingt erforderlichen Umfang. Die 30 GByte waren nach vier Wochen verbraucht, was mich nicht besonders überraschte - schließlich sind in VDSL-Haushalten monatliche Datenvolumen von 100 GByte pro Kopf nichts Ungewöhnliches.

Telekom berechnet 448,50 Euro für 30 GByte Daten

Was zu tun ist, wenn das Schnellstart-Datenvolumen erschöpft ist, kann in der Anleitung des Sets nachgelesen werden: "Nach Verbrauch Ihres Datengutscheins können Sie unter http://pass.telekom.de weitere Datenpässe buchen." Die dort verlangten Preise haben es aber in sich: 14,95 Euro stellt die Telekom hier pro verbrauchtem GByte in Rechnung.

Wer also etwa das ursprüngliche Freivolumen von 30 GByte nachkaufen möchte, wird von der Telekom mit nicht weniger als 448,50 Euro zur Kasse gebeten. Andere Anbieter berechnen für die gleiche Leistung ein Zehntel des Preises. So berechnet Mobilcom Debitel etwa im Tarif "Internet-Flat 10000" für 10 GByte Daten im LTE-Netz der Telekom 14,99 Euro pro Monat - allerdings mit einer Vertragslaufzeit von 24 Monaten.

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Alle großen Anbieter schröpfen ihre Kunden 
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