Internet of Things: Neue Angriffe der Hackergruppe Fancy Bear
Standardpasswörter und fehlende Sicherheitsupdates: So hat sich eine mutmaßlich russische Hackergruppe in Netzwerke von Microsoft-Kunden einschleusen wollen. Sicherheitsforscher des Unternehmens warnen nicht zum ersten Mal vor der Gruppe.

Drucker, Voice-over-IP-Telefone und Video-Decoder: Im April haben Sicherheitsforscher des Microsoft Threat Intelligence Center auffälligen Netzwerkverkehr bei einigen Kunden des Unternehmens entdeckt. Sie stellten fest, dass Hacker IoT-Geräte als Einfallstore in Firmennetzwerke nutzen wollten. Die entdeckten Angriffe schreiben sie der Gruppe Fancy Bear zu. Sie ist auch als APT28, Sofacy oder Strontium - so die von Microsoft verwendete Bezeichnung - bekannt.
Laut Microsoft haben die Angreifer über die IoT-Geräte versucht, sich Zugang zu weiteren Netzwerkteilen zu verschaffen. Dafür scannten sie das Netz nach anderen unsicheren Geräten und suchten Accounts, die privilegierten Zugriff haben - etwa Administratorrechte.
Das Unternehmen weist darauf hin, dass IoT-Geräte besser administriert werden müssten. Bei den drei entdeckten Geräten seien bei zweien die Standardpasswörter nicht geändert worden, beim anderen fehlte ein aktuelles Sicherheitsupdate.
Die Sicherheitsforscher fanden im Netzwerkverkehr fünf verdächtige IP-Adressen, mit denen die Geräte kommunizierten. Sie gehen davon aus, dass es sich dabei um die Command-and-Control-Server handelt, die den Angriff koordinierten.
Die genaue Absicht ist unbekannt
"Wir haben diese Angriffe in einem frühen Stadium entdeckt und konnten daher nicht abschließend beurteilen, was die eigentlichen Absichten von Strontium waren", schreibt Microsoft in einem Blogbeitrag. Die Namen der betroffenen Kunden nennt das Unternehmen nicht. Seit Jahren weist Microsoft immer wieder auf Strontiums Aktivitäten hin.
Fancy Bear ist eine mutmaßlich russische Gruppe und wird mit dortigen staatlichen Behörden assoziiert. Microsoft berichtete 2015 über Spear-Fishing-Kampagnen gegen politische Ziele. Vor der vergangenen Europawahl warnte Microsoft vor Angriffen auf Institutionen, darunter auch Lobbyverbände.
Innerhalb eines Jahres informierte Microsoft nach eigenen Angaben fast 1.400 Mal Organisationen darüber, dass sie zum Ziel von Strontium geworden seien. Darunter hätten sich Nichtregierungsorganisationen ebenso wie Regierungs- und Militäreinrichtungen befunden.
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