Internet: Indien verbannt den VLC Media Player

Die indische Regierung hat den Download des VLC Media Player im ganzen Land unterbunden und die Software so effektiv gebannt. Das ist laut dem Magazin Indiatoday(öffnet im neuen Fenster) bereits seit einigen Monaten der Fall. Das Programm ist in dem asiatischen Land, wie in vielen andere Ländern, eine beliebte Alternative zu vorinstallierten Mediaplayern.
Von indischen Standorten zeigt die VLC-Webseite eine Information an: " Die Website wurde mittels einer Anordnung des Ministeriums für Elektronik und Informationstechnologie gemäß dem IT-Gesetz von 2000 verboten." Der Grund ist nicht ganz klar. Der VLC Player wurde von der chinesischen Hackergruppe Cicada genutzt, um Cyber-Angriffe auf indische Kunden durchzuführen. Möglicherweise wurde die Software deshalb gebannt.
Chinesische Apps in Indien gesperrt
Seit 2020 geht Indien gegen diverse chinesische Applikationen vor. Unter anderem sollen davon PUBG Mobile und Camscanner betroffen sein. Das Land befürchtet, dass die chinesische Regierung über Apps Daten der indischen Bevölkerung sammelt und möglicherweise gegen sie verwendet. Deshalb gibt es viele Programme auf Google Play und in Apples App Store nicht mehr.

Allerdings wird VLC von der französischen Non-Profit-Organisation Videolan entwickelt und vertrieben. Es sind keine Verbindungen mit chinesischen Quellen oder der chinesischen Regierung bekannt, wodurch die Software eigentlich ausgeschlossen werden müsste. Wahrscheinlich will Indien generell Quellen verbieten, die von chinesischen Parteien für die eigenen Zwecke genutzt werden. Möglicherweise ist das alles aber auch ein Missverständnis: Weder die indische Regierung, noch VLC haben zur Sperre bisher öffentlich Stellung genommen. Eventuell lässt sie sich also noch einfach zurücknehmen.