Internet Explorer: Microsoft will verräterische Mausbewegungen abstellen

Microsoft will dafür sorgen, dass der Internet Explorer künftig keine Mausbewegungen außerhalb des Browserfensters mehr verrät. Die von Spider.io angestoßene Diskussion sei aber eher dem Wettbewerb von Werbeanalyse-Unternehmen geschuldet als der Sicherheit der Nutzer, sagt Microsoft.

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Kern des Streit ist der Wettbewerb unter Werbe-Analyse-Unternehmen in Sachen Visibility.
Kern des Streit ist der Wettbewerb unter Werbe-Analyse-Unternehmen in Sachen Visibility. (Bild: Adtech)

Nachdem Spider.io an die Öffentlichkeit gegangen ist, will Microsoft nun das Verhalten seines Browser ändern, wie Dean Hachamovitch verkündet, der bei Microsoft für den Internet Explorer (IE) verantwortlich ist. Der IE sich diesbezüglich dem Verhalten der anderen Browser angepasst werden. Das Web- und Werbeanalyseunternehmen Spider.io hatte in dieser Woche auf eine Sicherheitslücke im Internet Explorer hingewiesen, über die es Webseiten möglich ist, Mausbewegungen auch außerhalb des Browserfensters zu überwachen. Microsoft war zwar frühzeitig über das Problem informiert, sah darin aber zunächst kein Problem, das umgehend beseitigt werden müsste.

Bei der von Spider.io angestoßenen Diskussion gehe es weniger um die Sicherheit der Nutzer als vielmehr um einen den Wettbewerb unter Analyseunternehmen, sagte Hachamovitch. Das Verhalten des IE werde derzeit nur von einigen Konkurrenten von Spider.io ausgenutzt um die Sichtbarkeit von Onlinewerbemitteln zu messen: Werbetreibende gehen zunehmend dazu über, Werbung nicht nur nach ausgelieferten Werbemitteln zu bezahlen, sondern dabei auch die Zeit zu berücksichtigen, in der die Werbemittel im Browser des Nutzers auch wirklich sichtbar sind.

Spider.io hat einen neuen Ansatz entwickelt, mit dem sich diese Sichtbarkeit messen lässt, während einige Konkurrenten des Unternehmens im Internet Explorer die Position des Mauszeigers nutzen, um zu berechnen, ob ein Werbmittel im Viewport positioniert ist. Ändert Microsoft das Verhalten des IE, so würde dieser Ansatz nicht mehr funktionieren, was Spider.io einen Wettbewerbsvorteil verschafft. In anderen Browsern stehen andere Mittel zu Verfügung, um die Sichtbarkeit der Werbemittel zu ermitteln.

Spider.io macht sich hingegen das Verhalten des Browsers zunutze, um zu ermitteln, ob ein Werbemittel sichtbar ist. Denn Browser reduzieren bei Animationen die Bildrate, wenn diese gerade nicht sichtbar sind, um Ressourcen zu sparen. Genau hier setzt Spider.io an und ermittelt die Bildraten der Werbeanimationen, um so herauszufinden, ob ein Werbemittel sichtbar ist. Das funktioniert in allen Browsern und hat weitere Vorteile, da einige betrügerische Tricks von Websitebetreibern nicht mehr funktionieren.

Allerdings hat der Ansatz auch einen Nachteil: Es lässt sich nicht ermitteln, welcher Teil eines Werbemittels sichtbar ist, was mit dem anderen Ansatz hingegen möglich ist. Und das ergibt mitunter einen großen Unterschied, weshalb die Frage, wann ein Werbemittel als sichtbar gilt und wann nicht, entscheidend ist. Je nach Definition muss bereits bezahlt werden, wenn ein Werbemittel auch nur mit einem Pixel in Bild ragt, oder erst dann, wenn ein Werbemittel komplett zu sehen ist. Die Tendenz geht zu einer 50+1-Regel: Demnach müssen 50 Prozent des Werbemittels mindestens 1 Sekunde lang zu sehen sein, damit ein Werbemittel als sichtbar gilt.

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KleinerWolf 18. Dez 2012

Er sprach von Systemübergreifenden Kürzeln. z.b. für Scrennshots usw. Eigentlich sind das...

redbullface 14. Dez 2012

Da das ein Rätsel war, kann man dem nicht verübeln das nicht auf Anhieb verstanden zu...

nr69 14. Dez 2012

... so sicher... *hust* Wer weiß, was noch so alles unentdeckt ist. Das gilt zwar auch...

redbullface 14. Dez 2012

Ja, das ist schon recht komisch die Aussage von Microsoft. Den Hinweis darauf, das es...



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