Internet der Dinge: Google, Samsung und ARM mit Thread gegen WLAN und Bluetooth
Das neue Protokoll namens Thread soll für vernetzte Geräte bisherige Funkstandards ablösen. Es ist nicht auf einen zentralen Router angewiesen, sondern arbeitet mit einem Mesh-Netzwerk. Zudem sollen die Clients jahrelang mit einer einzigen AA-Batterie auskommen.

WLAN und Bluetooth, bisher die vorherrschenden Standards für vernetzte Geräte zuhause, brauchen zu viel Energie - das ist die Meinung eines neuen Konsortiums, das unter dem Namen Thread ein IP-fähiges Protokoll entwickelt. Zu den Gründungsmitgliedern gehören ARM, Freescale, Silicon Labs, Samsung und vor allem Google. Letzteres Unternehmen ist über seine Tochter Nest, die durch vernetzte Thermostate in den USA bekannt wurde, an Thread beteiligt.
Für das neue Protokoll soll keine geänderte Hardware nötig sein, denn Thread setzt auf dem IEEE-Standard 802.15.4 auf. Dieser wird bereits für andere Anwendungen wie das Protokoll Zigbee genutzt. Damit lassen sich auf kurze Distanzen kleine Netze aufbauen. Sie werden auch als Wireless Personal Area Networks (WPAN) bezeichnet. Bei 802.15.4 steht eine sehr niedrige Leistungsaufnahme bei geringen Datenübertragungsraten im Vordergrund, bestehende Funkmodule sollen sich damit auch für Thread eignen.
Auf seiner knappen Technologieseite zum neuen Protokoll gibt das Thread-Konsortium an, dass Geräte jahrelang mit einer einzelnen AA-Batterie laufen sollen. Das wäre insbesondere für elektrische Geräte ohne festen Stromanschluss wie Thermostate, Fernbedienungen, Rauchmelder, Türschlösser oder Sensoren von Vorteil. Mit Thread organisiert sich zudem das Netzwerk selbst: Jeder kann Router, Client oder ein Border-Router sein. Diese Teilnehmer am Rand des Netzwerks nehmen die Verbindung mit dem Hauptnetz auf, und zwar per WLAN.
Volle Unterstützung für IPv6
Die Border-Router dürften dann mehr Energie benötigen, die restlichen Geräte bauen nur eine Verbindung zum jeweils nächst gelegenen Nachbarn auf. Wenn aber beispielsweise ein Border-Router ein ohnehin rund um die Uhr laufendes Gerät wie ein DSL-Router ist, könnte das kaum ins Gewicht fallen.
Da in einem voll vernetzten Zuhause schnell Dutzende, wenn nicht gar Hunderte IP-Adressen benötigt werden, setzt Thread von Anfang an auf IPv6. Das ist laut Gremium auch einer der größten Vorteile gegenüber anderen sparsamen Funklösungen wie Bluetooth. Jenes Protokoll unterstützt jedoch seit Version 4.1 prinzipiell IPv6, das ist aber nicht zwingend vorgeschrieben, wie so manches rund um Bluetooth.
Das Thread-Konsortium soll als nichtkommerzielle offene Industrievereinigung geführt werden. Vorerst bleibt es aber bei den Gründungsmitgliedern, neue Unterstützer will Thread noch im Laufe des Jahres 2014 aufnehmen. Dann soll auch die erste Spezifikation vorgelegt werden.
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