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Social Media: Das Polizei-Metaverse ist da

Interpol hat ein eigenes Metaverse für Strafverfolgungsbehörden erstellt. Mit Firmen wie Microsoft und Meta möchte es Regeln für das Metaverse entwickeln.
/ Moritz Tremmel
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Interpol-Generalsekräter im Metaverse (Bild: Interpol)
Interpol-Generalsekräter im Metaverse Bild: Interpol

Die Polizeiorganisation Interpol hat das erste Metaverse vorgestellt, das speziell für Strafverfolgungsbehörden weltweit entwickelt wurde. Es wurde auf der 90. Interpol-Generalversammlung in Neu-Delhi vorgestellt.

Im Metaverse sollen registrierte Nutzer den Hauptsitz des Interpol-Generalsekretariats in Lyon/Frankreich betreten und mit ihrem Avatar an Schulungskursen der Polizei teilnehmen können, beispielsweise zu forensischen Ermittlungen.

"Für viele scheint das Metaverse eine abstrakte Zukunft anzukündigen, aber die Fragen, die es aufwirft, sind diejenigen, die Interpol schon immer motiviert haben - unsere Mitgliedsländer bei der Verbrechensbekämpfung zu unterstützen und die Welt, ob virtuell oder nicht, für alle, die in ihr leben, sicherer zu machen," sagte Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock(öffnet im neuen Fenster) .

Die Zukunft des Metaverse und die Polizei

In einer anschließenden Podiumsdiskussion kündigte Interpol eine Expertengruppe für das Metaverse an. Sie soll die Anliegen der Strafverfolgungsbehörden auf globaler Ebene vertreten und die Sicherheitsvorstellungen der Polizei in die neue virtuelle Welt tragen.

So habe eine Initiative aus Weltwirtschaftsforum, Interpol, Microsoft, Meta (früher Facebook) und anderen bereits vor Social Engineering , Betrug und Fehlinformationen im Metaverse gewarnt. Die Initiative will Regeln für das Metaverse finden.

"Das Metaverse ist bei weitem nicht nur eine Spielerei für Gamer, sondern wird oft als die potenzielle nächste Stufe in der Entwicklung des Internets diskutiert," schreibt die Polizeiorganisation. Dabei beruft sich Interpol auf die Analysefirma Gartner, die prophezeit, dass im Jahr 2026 jeder vierte Mensch mindestens eine Stunde pro Tag im Metaverse verbringen wird.

Allerdings scheint das Metaverse bisher vor allem ein simulierter Markt zu sein. Denn Apps wie Decentraland und Horizon Worlds interessieren bisher kaum Nutzer . Bleibt abzuwarten, ob das bei Interpols Metaverse ähnlich ist und die virtuellen Räumlichkeiten weitgehend leer bleiben.


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