C++ und Pascal, aber kein Java
Zu Zeiten von Windows 3.1 gab es Just-In-Time-Compiler noch nicht. Java wurde erst 1995 veröffentlicht. Unter DOS gehörten die Interpreter für Basic und Quick Basic zur Standardausrüstung. Für komplexe Spiele waren diese Skriptsprachen aber völlig unzureichend, zumal Windows ja auch eine grafische Benutzeroberfläche hatte, mit weitgehend einheitlicher Menüführung. Viele der damals veröffentlichen Programme wurden in C, C++ oder Pascal-Derivaten entwickelt.
Entwicklungsoberflächen gab es von Microsoft selbst, etwa Visual C++, das auch grafische Elemente in Form einer Widget-Sammlung mitbrachte. Von Borland gab es ebenfalls eine integrierte Entwicklungsumgebung namens Delphi, die Turbo Pascal unterstützte und ebenfalls Widgets bot. Zudem gab es einen C++-Compiler von Borland. Visual Basic lag kurz nach der Veröffentlichung von Windows 3.1 in Version 3.0 vor. Allerdings wurde die Programmiersprache erst mit der Einführung von Windows 95 populär.
16-Bit-Windows mit 32-Bit-Anwendungen
Da Windows 3.1 lediglich als grafischer Aufsatz für DOS diente, waren die Anwendungen meist 16-Bit. Microsoft veröffentlichte jedoch mit Win32s eine 32-Bit-Laufzeit-Umgebung. Als Referenzanwendung legte das Unternehmen das Solitär-Spiel Freecell bei, das später zur Standardausrüstung unter Windows 95 gehörte. Ab Version 2 benötigte Mosaic, der allererste grafische Webbrowser des National Center for Supercomputing Applications, Win32s.
Meist wurden die Programme nur für einen einzigen Zweck entwickelt. Zu den populärsten gehörten Packprogramme wie Zip oder Rar, mit denen Shareware meist komprimiert war. Alternative Dateimanager wie der Total Commander, Bildbearbeitungsprogramme, Datenbank- und Finanzanwendungen gab es ebenso in diversen Shareware-Sammlungen wie Editoren oder Media Player. Auch Bildschirmschoner waren sehr verbreitet.
Werbung statt Shareware
Meist waren es jedoch Spiele, die über den boomenden Shareware-Markt angeboten wurden. Zu den populärsten gehörten die Ego-Shooter Doom, Quake oder Duke Nukem. Aber auch Rätselspiele wie Oxyd oder Lemmings wurden als Shareware verteilt.
Shareware ist heutzutage nicht mehr so weit verbreitet. Die Shareware-Welle hatte unter Windows 95 und 98 ihren Höhepunkt. Inzwischen setzen Entwickler auf andere Geschäftsmodelle, etwa Free-to-Play, wobei grundsätzlich kostenlose Spiele über kostenpflichtige Zusatzangebote finanziert werden. Das verbreitetste Finanzierungsmodell ist aber inzwischen Werbung. Besonders Apps unter Android nutzen dies ausgiebig.
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Windows schuf einen Shareware-Boom |
Die Siedler 2 kam nach Win95 auf den Markt und konnte sowohl unter DOS auch als unter...
Eine davon ist https://archive.org/details/win3_klotz211, eine Art Tetrisclone, den ich...
Haha, das hatten wir in der Schule auch damals gezockt. Paar jahre davor hatten mal ein...
https://archive.org/details/malwaremuseum&tab=collection
Wobei ich Eindruck habe, dass es die Shareware-Schmieden irgendwie gelassener gesehen...