Internationale Raumstation: Russisches Filmteam zurück auf der Erde

Auf der Internationalen Raumstation ISS wurde zum ersten Mal ein abendfüllender Film gedreht. Das Filmteam ist nun sicher auf der Erde gelandet.

Artikel veröffentlicht am , Patrick Klapetz
Julija Peressild, Oleg Nowizki und Klim Shipenko nach der Landung der MS-18-Mission
Julija Peressild, Oleg Nowizki und Klim Shipenko nach der Landung der MS-18-Mission (Bild: Roscosmos/Youtube)

Das russische Filmteam ist zurück auf der Erde. Am 17. Oktober 2021 ist es nach einem mehr als dreistündigen Flug ungefähr 150 Kilometer südöstlich der kasachischen Stadt Scheskasgan gelandet. Damit war es zwölf Tage lang auf der Internationalen Raumstation ISS, zu der es am 5. Oktober 2021 geflogen ist. Ebenfalls an Bord der Raumkapsel der MS-18-Mission befand sich der Kosmonaut Oleg Nowizki, der seit April auf der ISS war.

Dieser Ausflug war fast wieder ein Wettrennen der Supermächte, das sich im Weltraum abgespielt hat. Es ging um Filmaufnahmen auf der Raumstation. Zunächst nichts Ungewöhnliches. Astronauten wie der deutsche Alexander Gerst haben Teile ihres Aufenthaltes ebenfalls gefilmt. Diesmal handelte es sich aber um die Dreharbeiten zu einem Spielfilm. In Hollywood wird geplant, den neuen Mission-Impossible-Film mit Tom Cruise auf der ISS zu drehen. Bis dahin dauert es noch.

Der erste Spielfilm auf der ISS

Das russische Filmteam war schneller und drehte den Film The Challenge mit der russischen Schauspielerin Julija Peressild. Der Produzent Klim Shipenko befand sich ebenfalls an Bord der ISS.

Der Film wurde mittels einer Vereinbarung zwischen der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, dem Fernsehsender Channel One und dem Produktionsstudio Yellow, Black and White ermöglicht. Trainiert wurde das Filmteam seit Mai am Juri-Gagarin-Kosmonautentrainigszentrum in der russischen Siedlung Star City nordöstlich von Moskau.

Der Kosmonaut Nowizki hatte neben seinen astronautischen Tätigkeiten auf der ISS auch eine Nebentätigkeit auf der Raumstation: In dem Film spielt Peressild eine Chirurgin, die einen Notbesuch auf der ISS macht, um Nowizki zu operieren.

Für die anderen Raumfahrenden bedeutete der Aufenthalt des Filmteams, Opfer zu bringen. Die Missionen des russischen Kosmonauten Pjotr Dubrow und des Nasa-Astronauten Mark Vande Hei mussten um sechs Monate verlängert werden, damit der Filmdreh auch stattfinden konnte. Zumindest wird es für Vande Hei ein Rekord werden: Es wird der längste Weltraumflug eines US-Astronauten werden. Er wird damit genau ein Jahr im All gewesen sein.

"Ich war noch nie länger als sechs Monate im Weltraum. Wenn mir also jemand sagt, dass ich ein Jahr lang im Weltraum bleiben darf, werde ich herausfinden, wie sich das anfühlt. Ich bin wirklich begeistert davon", erklärte er am 15. März 2021 in einer Nasa-Pressekonferenz.

Bis The Challenge zu sehen sein wird, wird es noch etwas dauern. Vermutlich richtet sich der Film an ein russisches Publikum. Dies könnte der Startschuss für weitere kommerzielle Filmaufnahmen und Shows auf der ISS gewesen sein.

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