Internationale Raumstation: Matthias Maurers erster Weltraumspaziergang
Der deutsche Esa-Astronaut Matthias Maurer verlässt die ISS für seinen ersten Spacewalk. Am Mittag des 23. März steigt er hinaus ins Weltall.

Für den deutschen Esa-Astronauten Matthias Maurer geht am 23. März ein Traum in Erfüllung. Er wird seinen ersten Weltraumspaziergang machen. Gegen 13.50 Uhr (MEZ) sollen er und sein amerikanischer Kollege Raja Chari die Luftschleuse der Internationalen Raumstation ISS verlassen. Für die nächsten rund sechseinhalb Stunden sollen sie dann im Weltraum arbeiten.
"Er und ich werden an zwei komplett unterschiedlichen Arbeitsorten arbeiten", erzählt Maurer über sich und seinen Kollegen in einem Video der europäischen Weltraumbehörde Esa. Seine Kollegen hätten gescherzt, dass er seinen Reisepass mitnehmen solle, weil er über die ganze Raumstation hinweg wandern werde.
Arbeiten im freien Weltraum
Arbeiten fallen sowohl am europäischen Columbus-Forschungsmodul an sowie an der Luftschleuse. Er soll aber auch am japanischen Modul arbeiten.
Die Live-Übertragung seines Spacewalks soll ab 12.30 Uhr unter anderem auf dem Youtube-Channel der Nasa erfolgen. Chari wird bei dem US-EVA-80-Einsatz (EVA: Extra-vehicular Activity, Außenbordaktivität) die Führung als EV-1 übernehmen. Maurer wird dann der EV-2 sein. Unterscheiden kann man beide Männer an den roten Streifen, die zusätzlich auf Charis Anzug angebracht sind.
Kein russischer Weltraumspaziergang, aber ein amerikanischer
Ursprünglich hatte der Materialwissenschaftler für einen EVA-Einsatz vom russischen Modul aus trainiert. Aus operativen Gründen wurde dieser aber auf einen späteren Zeitpunkt verlegt. Maurer selbst wird dann nicht mehr auf der Raumstation sein. Er soll voraussichtlich Ende April wieder zur Erde zurückkehren und damit seine Cosmic Kiss Mission beenden.
Den jetzigen Außenbordeinsatz werden Maurer und Chari vom amerikanischen Modul aus tätigen. Ob die Änderung des EVA-Einsatzes mit dem Ukraine-Krieg zusammenhänge? Nein, erklärt eine Pressesprecherin der Esa Golem.de. Der Arbeitsablauf auf der ISS verlaufe weiterhin normal. Aus operativen Gründen müssten nun aber andere Arbeiten zuerst erledigt werden.
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