Intelligente Stromzähler: Besitzern von Solaranlagen droht ebenfalls Zwangsanschluss
Der Bundestag will den Zwangsanschluss kleiner Verbraucher an vernetzte Stromzähler nicht verhindern. Im Gegenteil. Nun könnten noch mehr Anlagen mit den teuren Geräten angeschlossen werden.

Die große Koalition will die Digitalisierung der Stromzähler in den deutschen Haushalten nicht verbraucherfreundlicher gestalten. Die Fraktionen von Union und SPD im Bundestag planen nicht, einen Zwangsanschluss kleiner Stromverbraucher an vernetzte Stromzähler zu verhindern. Das geht aus einer Formulierungshilfe hervor, auf deren Basis die Koalition den Gesetzentwurf der Bundesregierung verändern könnte. Dem Papier zufolge, das Golem.de vorliegt, könnten die Messstellenbetreiber künftig sogar noch mehr teure Stromzähler als bislang geplant einbauen.
- Intelligente Stromzähler: Besitzern von Solaranlagen droht ebenfalls Zwangsanschluss
- Endpreise werden nicht erhöht
Demnach können von 2018 an auch neue Erzeugungsanlagen mit einer Leistung zwischen einem und sieben Kilowatt mit sogenannten intelligenten Messsystemen ausgestattet werden, wenn der Messstellenbetreiber dies wünscht und es technisch möglich ist. Dem Solaranlagenbesitzer dürfen dabei jährlich nicht mehr als 60 Euro für den Einbau berechnet werden.
Regierung hält kleine Anlagen nicht für "netzrelevant"
Die Fraktionen wollen mit der Änderung sicherstellen, "dass auch diese Anlagen Teil des intelligenten Energienetzes werden können". In der Begründung heißt es weiter: "Die Systemvorteile einer intelligenten Anbindung werden die Vermarktung von Energie, die diese Anlagen erzeugen, und die Systemintegration verbessern." Das Wirtschaftsministerium hatte hingegen in seiner Gesetzesbegründung noch davon gesprochen, dass lediglich Anlagen mit einer Leistung von mehr als sieben Kilowatt "netzrelevant" seien. Mit Hilfe eines vernetzten Stromzählers können sie bei einem Überangebot beispielsweise abgeregelt werden, was die Kosten für den Netzausbau verringern könnte.
Nach Angaben des Fachmagazins Bizzenergy wurden im vergangenen Jahr rund 24.500 Anlagen zwischen einem und sieben Kilowatt installiert. Wie viele Hausbesitzer von 2018 an tatsächlich von einem Zwangseinbau betroffen sein könnten, lässt sich hingegen schwer einschätzen. Finanziell dürfte sich ein solcher Einbau für den Messstellenbetreiber in der Regel nicht lohnen, wenn nicht noch weitere Messpunkte an das erforderliche Smart Meter Gateway angeschlossen werden. Die Koalition will mit dem möglichst breiten Einsatz der vernetzten Zähler erreichen, dass die Betreiber auf große Stückzahlen kommen und der Einbau insgesamt rentabler wird.
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Endpreise werden nicht erhöht |
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das mit dem Solar und Wind und dt Atomausstieg hast Du mitbekommen ? schön, wenn die...
Habe meinen Eltern vor einem Monat einen IR-Lesekopf mit nem RPi an ihren Stromzähler...
Deine super Statistik stellt doch Einfuhr und Ausfuhr gegenüber. Damit sollte dir doch...
Erzeugter Strom fließt immer zu den nahegelegendsten Verbrauchern. Es ist deshalb...