Intel MIC: Xeon Phi in neuen und kompakten Formen
Intel erweitert das Angebot seiner Xeon-Phi-Rechenkarten. Die ursprünglich als Larrabee-Grafikkarten entwickelten Chips gibt es zudem in einer platzsparenden Bauform, und bald soll es auch erste Xeon-Phi-Chips in 14-nm-Bauweise und als eigenständigen Prozessor geben.

Auf der International Supercomputer Conference hat Intels Leiter für Datenzentren, Rajeeb Hazra, neue Koprozessorkarten mit dem Xeon Phi vorgestellt. Insgesamt wurden drei Familien vorgestellt. In herkömmlicher Kartenform kommen die 7120er und 3120er Karten. Erstere sind besonders schnelle Karten (1,2 Teraflops) mit viel Speicher (16 GByte GDDR5, 352 GByte/s). Die 3100er Serie soll günstiger sein und bietet nur 1 Teraflops Leistung sowie 6 GByte GDDR5 (240 GByte/s). Preise konnten wir noch nicht in Erfahrung bringen. Neu für Intel ist ein Xeon Phi im sogenannten High Density Form Factor mit dem Familiennamen 5120. Dieser bietet dieselbe Leistung wie die 3120er-PCIe-Karten, hat aber 2 GByte mehr Speicher. Die verfügbaren 8 GByte haben eine Bandbreite von 300 GByte/s. Die neuen Angebote folgen den seit Anfang 2013 verfügbaren Xeon Phi 3110 und 5110. Hazra sagte Golem.de, dass die neuen Xeon Phi ab sofort verfügbar sind.
Um High Performance Computing (HPC) in Verbindung mit dem Xeon Phi weiter zu fördern, hat Intel zusammen mit HP ein Center of Excellence eröffnet, das sich in Grenoble, Frankreich, befindet. Dort hat HP auch sein HPC Competence Center und bietet Interessierten im Labor einige Server an, die dann ihren Code optimieren und vor allem parallelisieren können. Das Center of Excellence wird von HP und Intel zu jeweils gleichen Teilen finanziert.
In Zukunft will HP weiter auf den Xeon Phi setzen und deutete an, dass der Chip auch in den neuen Moonshot-Systemen zum Einsatz kommen könnte. Konkrete Ankündigungen gab es nicht. Zunächst wird es erst einmal die Avoton-basierten Miniserver für Moonshot auf den Markt bringen.
Xeon-Phi-System auf Platz 1 der Top 500
Besonders stolz ist Intel darauf, nun den ersten Platz in den Top 500 der schnellsten Supercomputer einzunehmen, die wir in einem gesonderten Artikel betrachten. Das Milkyway-2 genannte System kommt auf fast 55 Petaflops (Peak) mit mehr als 32.000 E5-2600v2-Xeons und mehr als 48.000 Xeon Phis. Das System hat zudem 1 PByte RAM sowie 12,4 PByte dauerhaften Speicher für Daten. Die Leistungsaufnahme liegt bei 17,8 Megawatt. Auch den Platz 6 hat Intel mit einer schwächeren Xeon-Phi-Konfiguration eingenommen. Erst im vergangenen Jahr hat Intel dem ehemaligen Grafikkartenprojekt auf dem ISC 2012 den Namen Xeon Phi gegeben.
Kurz angerissen hat Hazra auch die nächste Generation des Xeon Phi, der unter dem Codenamen Knights Landing entwickelt wird. Diese wird im 14-nm-Prozess hergestellt und kann sowohl als eigenständige CPU als auch als PCIe-Koprozessor eingesetzt werden. Zudem wird Speicher in das CPU-Package integriert, was die Speicherbandbreite erhöhen soll.
Nachtrag vom 18. Juni 2013, 9:40 Uhr
Intel hat weitere Details bekanntgegeben. Die 3120er Karten mit 57 Kernen à 1,1 GHz und einer TDP von 300 Watt werden rund 1.700 US-Dollar pro Stück kosten. Die Karten gibt es aktiv (3120A) und passiv (3120P) gekühlt. Bei Letzterer muss der Systemanbieter für eine ausreichende Kühlung sorgen. Sie eignet sich also nur für speziell ausgerichtete Systeme. Die High-Density-Karte 5120D kostet 2.760 US-Dollar und bietet 60 Kerne, die mit 1,053 GHz etwas geringer getaktet sind. Der TDP-Wert wird mit 245 Watt angegeben.
Besonders teuer sind die Turbo-fähigen Xeon-Phi-Karten 7120P und 7120X mit jeweils 4.130 US-Dollar. Die 7120P wird passiv gekühlt, der 7120X hat gar keinen Kühler auf dem Chip-Package. Hier muss sich der Systemanbieter also auch Gedanken über die Anbindung eines Kühlsystems an den Chip machen. Der TDP-Wert für die 61 Kerne bei 1,238 GHz wird mit 300 Watt angegeben.
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Gebraucht in der Bay wäre es leistbar. Benötigt möglicherweise ein anderes Mainboard und...
Als ob die Leute vorher NIE etwas davon gehört hätten und nicht wüssten, was solche...