Intel: Linux-Entwickler versuchen sich erneut an HDR-Support

Der bei Intel angestellte Linux-Entwickler Shashank Sharma stellt auf einer Mailing-Liste detaillierte Pläne(öffnet im neuen Fenster) dafür vor, wie die Unterstützung zur Darstellung von HDR-Inhalten mit dem Wayland-Protokoll und dem Referenz-Compositor Weston umgesetzt werden kann. Erste Diskussionen dazu hatte der Nvidia-Angestellte Andy Ritger bereits auf der X.org Developers Conference (XDC) im Herbst 2016 angestoßen.
Darauf folgten experimentelle Patches der Intel-Entwickler im Sommer 2017, die den Linux-Kernel um die Verarbeitung der für HDR notwendigen Metadaten erweiterten. Dazu gehören etwa der verwendete Farbraum, Weißpunkte und die Leuchtdichte der verwendeten Monitore oder auch die Helligkeitskurve.
Nur wenige Monate darauf folgte die Umsetzung von User-Space-Komponenten in dem Wayland-Protokoll, Weston sowie in der Grafikbibliothek Mesa. Üblicherweise darf neue Technik nur mit einer passenden Userspace-Implementierung in den Linux-Kernel eingepflegt werden. Geschehen ist das aber noch nicht, immerhin handelte es sich bei dem bisher verfügbaren Code auch um nicht viel mehr als eine Machbarkeitsstudie.
Mit dem aktuellen Vorschlag für ein weiteres Vorgehen und die passende Umsetzung unternimmt Entwickler Sharma nun erneut den Versuch, den Code doch noch einpflegen zu können. Immerhin gibt es zusätzlich zu dem Code zur Darstellung inzwischen auch schon weitere HDR-Anpassungen etwa an den Multimedia-Treiber oder auch an die Schnittstelle zur Videobeschleunigung. Probleme bereitet der Community allerdings noch ein korrekter Umgang mit Farbinformationen und einer entsprechenden Farbverwaltung mit Wayland. Bisher konnte die Community hier keine Einigkeit erzielen, sodass auch die HDR-Umsetzung wohl noch einige Zeit benötigen wird, bis Linux-Nutzer diese einsetzen können.