Institut der deutschen Wirtschaft: Osten viel schlechter mit Gigabit-Internet versorgt
Breitband-Atlas und Gigabit-Grundbuch ergeben, dass es immer noch ein Ost-West-Gefälle bei Gigabit gibt. Wenn man genauer hinsieht, ist es komplexer.

Ostdeutschland ist deutlich schlechter mit Gigabit-Internet versorgt als Westdeutschland. Das zeigt eine bisher unveröffentlichte Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln, über die die Wochenzeitung Die Zeit (Paywall) berichtet. Demnach verfügen 44 Prozent der Haushalte in den ostdeutschen Flächenländern über Gigabit-Netze, während es in den westdeutschen Flächenländern 70 Prozent sind.
Ganz vorne im bundesweiten Vergleich liegen die Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin mit jeweils 97 Prozent.
Für ihre Studie wertete das Institut Daten aus dem Breitbandatlas und dem Gigabit-Grundbuch aus. Die Zahlen reichen von Ende 2018 bis Mitte 2022. Klaus-Heiner Röhl vom IW sagte der Zeit, dass es sich um kein reines Ost-West-Problem handele: "Je ländlicher eine Region, je dünner besiedelt sie ist, desto schlechter ist das Internet." Es handele sich, unter anderem, um ein Stadt-Land-Phänomen. Denn Telekommunikationsfirmen, sagte Röhl, bauten nur dort die Netze aus, wo genügend Menschen Anschlüsse buchten. Verhältnismäßig abgelegene Dörfer mit vielleicht einigen Dutzend oder Hundert Haushalten würden dann oft nicht bedacht.
In Berlin ist viel Kabelnetz mit Docsis 3.1
Dem vergleichsweise dünn besiedelten Mecklenburg-Vorpommern gelang es dagegen, im Ost-Vergleich die meisten Gemeinden mit Gigabit anzuschließen. Unter anderem, weil man sich hier besonders um Fördergelder bemühte. Auf dem letzten Platz hingegen landet Sachsen-Anhalt. Nur 34 Prozent der Haushalte sind hier mit Gigabit-Internet versorgt.
Jan Büchel, Economist beim IW, sagte Golem.de auf Anfrage, dass die hohe Verfügbarkeit von Gigabit-Anschlüssen in Berlin vor allem durch den Ausbau des Koaxialnetzes mit Docsis 3.1 getragen wird. "In unserer Analyse betrachten wir die Breitbandverfügbarkeit der privaten Haushalte für die Geschwindigkeit über 1.000 MBit/s. Wichtig ist, dass wir dabei alle möglichen Technologien betrachten." Während die Glasfaserverfügbarkeit in Berlin mit 12 Prozent deutlich geringer ist, sehe es bei aufgerüsteten Kabelnetzen in dieser Geschwindigkeitsklasse mit rund 89 Prozent deutlich besser aus.
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Gerade im Großraum Nürnberg ist die Telekom ja ziemlich aktiv. Nicht nur in Nürnberg...
Also ich hatte im Osten schon vor der Wende Kabelfernsehen mit Privatsendern. An Batman...
Der Unterschied ist, dass die Leute erstmal drauf abfahren, dass der Osten schlechter...
So schaut es an vielen Orten in Graz aus, der immerhin zweitgrößten Stadt Österreichs.
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