Instant Articles: Verlage veröffentlichen Inhalte direkt auf Facebook
Facebook will seinen Mitgliedern noch schnelleren Zugang zu Nachrichten bieten als bisher. Verlage und andere Medienhäuser bringen zusammen mit Facebook komplette Artikel und Videos auf das Smartphone.

Medien in den USA, Großbritannien und Deutschland erproben mit Facebook eine neue Art der Onlineberichterstattung. Sie werden künftig in der Facebook-App nicht nur Anreißer ihrer Inhalte veröffentlichen, sondern komplette Artikel, Fotogalerien und Videos. In Deutschland beteiligen sich Bild.de und Spiegel Online an dem Projekt Instant Articles. In den USA sind die New York Times, National Geographic und das Portal Buzzfeed dabei, in Großbritannien beteiligen sich die BBC und die Zeitung Guardian.
Facebook bietet den Medien dabei auch eine Vermarktung der Inhalte an. Verkaufen die Partner die Werbung selbst, dürfen sie sämtliche Erlöse behalten. Wird die Onlineanzeige durch das Facebook-Werbenetzwerk besorgt, reicht der Internetkonzern 70 Prozent der Erlöse an die Publisher weiter.
Das Angebot richtet sich vor allem an mobile Nutzer: Facebook-Manager Justin Osofsky sagte, bei der Entwicklung von Instant Articles habe das Erlebnis der Anwender im Vordergrund gestanden. Wenn Facebook-User auf einen Medienlink in der mobilen App klickten, dauere es oft mehrere Sekunden, bis die Inhalte auf dem Smartphone erschienen. Der Aufbau der Inhalte gehe nun zehnmal so schnell vonstatten. Außerdem gewährleiste Facebook, dass die Medieninhalte optimal auf der Mobilplattform zur Geltung kämen.
Die Geschäftsführerin von Spiegel Online, Katharina Borchert, sagte, ihr Haus freue sich, in diesem frühen Stadium ein Partner für Instant Articles zu sein, um in dem Projekt zu testen und zu lernen. "Wir erhoffen uns davon, neue Umsatzquellen zu erschließen und gleichzeitig eine großartige mobile Leseerfahrung zu schaffen sowie ein neues Publikum für unseren Qualitätsjournalismus zu erreichen."
Julian Reichelt, Chefredakteur von Bild.de, erklärte, fast 30 Millionen Menschen in Deutschland erlebten ihren digitalen Alltag auf Facebook. Deswegen sei man gespannt, Instant Articles ausprobieren und eigene Inhalte erstellen zu können.
Die Hoheit und Verantwortung für die journalistischen Inhalte von Bild.de und der Status als Rechteinhaber aller zur Verfügung gestellten Inhalte blieben im Rahmen der Kooperation "natürlich gewahrt", sagte Reichelt. Der Springer-Verlag, zu dem Bild gehört, streitet sich mit dem Facebook-Konkurrenten Google über die Darstellung von Verlagsinhalten auf den Seiten des Suchmaschinenkonzerns.
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