Insta360 Go Ultra im Test: Großartige kleine Actioncam

Eine Actioncam, die so klein ist wie eine Smartwatch und trotzdem Videos auf dem Niveau deutlich größerer Modelle liefert: Genau das ist der Reiz der neuen Insta360 Go Ultra. Wir können sie fast überall unauffällig tragen oder befestigen, ohne dass sie beim Sport, auf Reisen oder im Alltag stört.
Ob mit der Magnetkette auf Brusthöhe, dem Clip an der Mütze oder per Klebepad an einer Jacke - die Go Ultra sitzt sicher und liefert aus ungewöhnlichen Blickwinkeln Bilder, an die größere Kameras nicht herankommen.
Um nur ein Beispiel zu nennen: Wir haben die Kamera per Magnetklemme (kein teures Dog-Cam-Spezialgeschirr!) am Halsband unseres Hundes Charly befestigt und sind dann laufen gegangen.
Und obwohl Charly wild herumgesprungen ist und sich sogar auf dem Rücken gewälzt hat, ist die Ultra nicht abgefallen, sondern hat im Intervallmodus stur ein Foto nach dem anderen geknipst (siehe Galerie).
Gegenüber der im Sommer 2024 erschienenen Go 3S ist die Ultra kein direkter Nachfolger, sondern eine zweite Produktlinie innerhalb der Serie. Während die 3S weiterhin die kleinste und günstigste Lösung bleibt, legt die Ultra in allen relevanten Bereichen noch eine Schippe drauf.
Das beginnt beim Sensor: Statt des 1/2,3-Zoll-Sensors arbeitet nun ein 1/1,28-Zoll-Modell mit mehr als doppelter Fläche. Das bringt sichtbar bessere Ergebnisse bei wenig Licht und ermöglicht zusammen mit dem neuen 5-nm-KI-Chip Videoaufnahmen in 4K mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde.
Für Hochkant-Aufnahmen müssen wir die Kamera einfach nur entsprechend drehen. Ausgelöst wird per Pod, an der Kamera selbst, per Sprachbefehl oder mit einer Geste.
| Insta360 Go Ultra | Insta360 Go 3S | |
|---|---|---|
| Sensor | 1/1.28" | 1/2.3" |
| Video Maximale Auflösung | 4K 60 fps | 4K 30 fps |
| Foto Maximale Auflösung | 8192 x 6144 Pixel (JPG + DNG) | 4000 x 3000 Pixel (JPG + DNG) |
| Maximale FOV | 156 Grad | 150 Grad |
| Akkulaufzeit Go Standalone | 70 Minuten | 38 Minuten |
| Akkulaufzeit Camera + Pod | 180 Minuten | 140 Minuten |
| Standalone Größe | 46 x 45,7 x 18,3 mm | 25,6 x 54,4 x 24,8 mm |
| Standalone Gewicht | 53 Gramm | 39 Gramm |
| Pod Display | 2,5 Zoll | 2,2 Zoll |
Die Kamera nutzt zudem laut Hersteller einen neuen Umgebungslichtsensor, der Farbflackern reduziert und die Darstellung natürlicher wirken lässt. In der Praxis heißt das: Aufnahmen in der Abenddämmerung oder in Innenräumen sehen deutlich klarer und kontrastreicher aus als bei der Go 3S.
Mit Pure Video gibt es außerdem einen speziellen Modus, der Rauschen verringert und die Helligkeit in dunklen Szenen anhebt. Für Szenen mit starkem Gegenlicht oder schnellen Bewegungen ist Active HDR gedacht, das Kontraste besser ausgleicht und Details in hellen wie dunklen Bereichen erhält.
Dazu kommen Fotooptionen mit bis zu 50 Megapixeln (JPG und RAW/DNG), mehrere HDR-Varianten und ein Porträtmodus, der bei Selfies oder Vlogs für natürlichere Hauttöne sorgt.













Die Bedienung bleibt trotz der Fülle an Funktionen unkompliziert. Herzstück ist das Zusammenspiel zwischen der eigentlichen Kamera und dem sogenannten Action Pod. Er dient als Steuerzentrale mit 2,5-Zoll-Flip-Display, kann als Fernbedienung fungieren und verlängert gleichzeitig die Akkulaufzeit.
Die Sache mit der Fernbedienung ist sehr viel mehr als ein Gag: Wir können dadurch unter anderem die Aufstellung und Perspektive überprüfen und alle Bild- oder Videomodi wählen - genau so, als ob wir die Kamera unmittelbar in unserer Hand hielten.
Das funktioniert stabil und viel besser als per App, und zwar auf eine Entfernung von etwas mehr als 10 Metern. Dank des Weitwinkels ist das völlig ausreichend, bei größeren Entfernungen sind wir auf Selfies sowieso kaum noch zu sehen.



