Ins Sterberegister gehackt: Vater täuscht eigenen Tod vor, um Geld zu sparen

Ein 39-jähriger Vater aus dem US-Bundesstaat Kentucky wurde zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt, weil er sich in das Sterberegister von Hawaii eingehackt hat, um seinen eigenen Tod vorzutäuschen und dadurch ausstehenden Unterhaltszahlungen für sein Kind zu entgehen. Wie aus einer Mitteilung der US-Staatsanwaltschaft(öffnet im neuen Fenster) hervorgeht, erfolgte der unberechtigte Zugriff auf das Sterberegister anhand der Zugangsdaten eines in einem anderen Bundesstaat lebenden Arztes.
Damit habe der 39-Jährige im Januar 2023 einen Fall für seinen eigenen Tod angelegt und sich mit der digitalen Signatur des Arztes eine Sterbeurkunde ausgestellt. Als medizinischen Gutachter habe er sich selbst eingetragen.
Durch diesen Vorgang sei der Mann in vielen Regierungsdatenbanken als Verstorbener registriert worden. Wie genau er an die Zugangsdaten des Arztes kam, geht aus der Mitteilung nicht hervor.
Das ist jedoch nicht die einzige Straftat, die dem Verurteilten angelastet wurde. Mit gestohlenen Anmeldeinformationen soll er in Sterberegistersysteme anderer Staaten sowie in weitere Unternehmens- und Behördennetzwerke eingedrungen sein. Anschließend habe er versucht, diese Zugänge über das Darknet an potenzielle Interessenten zu verkaufen, schreibt die US-Staatsanwaltschaft.
Zu mehrjähriger Haftstrafe verurteilt
Als Motiv für das Vortäuschen seines eigenen Todes gab der Verurteilte selbst an, er habe sich vor den ausstehenden Unterhaltszahlungen für sein Kind drücken wollen. Laut Bleeping Computer(öffnet im neuen Fenster) verwendete er im Anschluss eine gefälschte Sozialversicherungsnummer, um ein neues Bankkonto zu eröffnen. Dadurch blieb es dem Mann möglich, weitere Geschäfte abzuwickeln.
Der 39-Jährige wurde am Montag wegen Computerbetrugs und schweren Identitätsdiebstahls zu einer Haftstrafe von 81 Monaten verurteilt, was sechs Jahren und neun Monaten entspricht. 85 Prozent dieser Haftstrafe muss er im Gefängnis absitzen. Nach seiner Entlassung soll er weitere drei Jahre unter Beobachtung des US-amerikanischen Bewährungsamtes stehen.
Der Gesamtschaden seiner Handlungen inklusive der genannten Unterhaltsverpflichtungen beläuft sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft auf 195.758,65 US-Dollar.



