Das Lab bewertet Technik für die Polizei
"Wir haben tausend Themen", sagt Reese: der elektrische Streifenwagen und das Blaulicht der Zukunft, Kommunikationstechnik oder IT-Sicherheit. Das Lab entwickelt auch eigene Apps, weil viele Produkte – Drohnen oder Roboter ebenso wie Autos – über Apps gesteuert werden, die unter Umständen nicht der gebotenen Datensicherheit unterliegen.
"Die großen technischen Trends sind größer als die Polizei", sagt Reese. "Wir sind gezwungen, uns damit zu beschäftigen, damit wir zukünftig Handlungsalternativen haben."
Sogar das Labor selbst ist ein Testfeld, für ein neues Raumkonzept etwa. So gibt es keine Büroräume, sondern vier Zonen, die sich um einen Technikraum gruppieren, in dem unter anderem der Serverraum des Labors untergebracht ist. Feste Arbeitsplätze gibt es nicht. Einige der Möbel wie Sofa oder Designer-Sessel würde man eher in den Räumen eines hippen Start-ups als bei der Polizei erwarten.
Das Open-Space-Konzept funktioniert
Aber das Open-Space-Konzept zeigt Erfolg: Zwei Behörden experimentierten ihrerseits damit, weil sie festgestellt haben, dass das Konzept gut funktioniert, sagt der Lab-Leiter.
Die Wände der Zonen bestehen aus Bildschirmen. Das Lab nutzt sie beispielsweise für Videokonferenzen oder hybride Veranstaltungen. Zudem testet es "eine Art virtuelles Großraumbüro": Auf der Wand wird das Büro einer anderen Person dargestellt.
Vorteil sei, sagt Reese, dass man sehen könne, was diese Person gerade mache. Ist sie gerade am Telefonieren oder in die Arbeit vertieft, rufe man nicht just in dem Moment per Videocall an, sondern warte, bis es passe. "Das macht man ja im Büro auch so."
Zum Labor gehört auch eine gut ausgestattete Werkstatt, inklusive 3D-Drucker für das Rapid Prototyping. "Geplant war ein Entwicklungsbereich für Software, mittlerweile ist es auch einer für Hardware. Aber ohne Hardware geht IT eben nicht", sagt Reese. Hier wird auch entwickelt: So hat das Team eine Halterung konstruiert, mit der der Roboter ein Röntgengerät tragen kann. "Wir versuchen sehr agil zu sein, also schnell mit Eigenentwicklungen zu sein."
Zum Trainieren wurde auch gleich noch ein 3D-Modell des Geräts selbst gedruckt. "Wir brauchten für den Roboter ein Modell, um die Arbeitsabläufe zu programmieren", erzählt Reese. Das geht mit einem günstigen Modell sicher besser als mit einem 5.000 Euro teuren Gerät.
Die Aufgabe des Innovationslabors ist es jedoch nicht, Technologien oder Geräte bei der Polizei einzuführen. "Wir schauen uns Technologien an, bewerten sie und beraten dann beispielsweise mit der Einsatzfachlichkeit oder der Kriminalfachlichkeit über einen möglichen Einsatz", erläutert Reese.
Dafür sei es gut, dass das Innovation Lab etwas unabhängiger von der Polizeistruktur sei.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Roboter oder Drohnen | Technik der Zukunft |
Ich kenne in meinem, doch recht großen Unternehmen, niemanden, der ein Apple-Display am...
Leider ja,... Maschinen sind günstiger als atmende Mitarbeiter. Das würde ich sogar...
Die Stationen sind wirklich oft ein trauriger Anblick, dagegen lacht dich beim LPBK die...
(KT)
Kommentieren