Inmarsat: Esa schießt modernen Telekommunikationssatelliten ins All

Das Satellitentelefoniesystem Inmarsat bekommt einen neuen Telekommunikationssatelliten: Die europäische Raumfahrtagentur (European Space Agency, Esa) hat mit Alphasat den bisher größten europäischen Telekommunikationssatelliten in die Erdumlaufbahn geschossen.

Alphasat hob am 25. Juli 2013 um 21:54 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ) vom Startplatz Kourou im französischen Übersee-Département Französisch-Guayana ab. Eine Trägerrakete vom Typ Ariane 5(öffnet im neuen Fenster) brachte den Satelliten in den Orbit, wo er 28 Minuten nach dem Start ausgesetzt wurde. Etwa eine Dreiviertelstunde später, um 22:38 Uhr MESZ, empfing die Inmarsat-Bodenstation in Peking das erste Signal von Alphasat.
Alphasat ist nach Angaben der Esa(öffnet im neuen Fenster) der bislang größte in Europa gebaute Satellit für den geostationären Orbit (Geostationary Earth Orbit, Geo): Er ist 7,1 x 2,5 x 2,8 m groß und wiegt über 6,6 Tonnen. Wenn er seine Solarmodule ausklappt, hat er eine Spannweite von 40 Metern.
Satellitenplattform Alphabus
Der Satellit ist zudem der erste, der auf der Satellitenplattform Alphabus(öffnet im neuen Fenster) basiert. Die Plattform ist für große Satelliten gedacht. Sie kann eine Nutzlast bis zu einem Gewicht von 2 Tonnen aufnehmen und diese mit einer Leistung von 22 Kilowatt versorgen. Entwickelt wurde Alphabus von den Raumfahrtunternehmen Astrium und Thales Alenia Space im Auftrag der Esa und der französischen Raumfahrtagentur Centre national d'études spatiales (CNES).




Unter der Bezeichnung Inmarsat I-4 F4 wird Alphasat das globale Breitbandnetz von Inmarsat erweitern und Europa, Afrika und den Nahen Osten versorgen. Der geplante Einsatzzeitraum beträgt 15 Jahre.
Laserkommunikation zwischen Satelliten
An Bord des Satelliten befinden sich zudem noch vier sogenannte Technologiesysteme, die im Orbit getestet werden sollen. Darunter sind ein von Jena-Optronik entwickelter Sternensensor und das Laser Communication Terminal (LCT). Mit dem LCT will das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Breitbanddatenübertragung per Laser zwischen Satelliten im Geo und in einer niedrigen Erdumlaufbahn (Low Earth Orbit, Leo) testen.
Neben dem Alphasat reiste auch noch der indische Wettersatellit Insat-3D mit der Ariane 5 ins All.



