Infrafibre Germany: Deutsche Telekom "will keine Zusammenarbeit" auf dem Land

Die Telekom setzt nach Aussagen eines Investors alles daran, Konkurrenten auszuschalten, statt die Zusammenarbeit zu suchen.

Artikel veröffentlicht am ,
Jürgen Hansjosten (links), Chef des Infrastrukturfonds Infrafibre Germany, im Gespräch mit Golem.de
Jürgen Hansjosten (links), Chef des Infrastrukturfonds Infrafibre Germany, im Gespräch mit Golem.de (Bild: Achim Sawall/Golem.de)

Die Deutsche Telekom will laut Aussage eines Investors ihre Konkurrenten auf dem Land offenbar gezielt ausschalten. "Wegen der Telekom werden viele ländliche FTTH-Projekte gestoppt, die schon kurz vor dem Ausbau stehen." Das sagte Jürgen Hansjosten, Chef des Infrastrukturfonds Infrafibre Germany, am 10. Mai 2022 im Gespräch mit Golem.de auf der Branchenmesse Anga Com.

In Bayern kündigte die Telekom vor einigen Monaten im Digitalpakt an, allen 2.300 Gemeinden ein Ausbauangebot zu machen. "Für Projekte, wo schon Kooperationsvereinbarungen existieren und man Geld für die Vorvermarktung ausgegeben hat, ist das der absolute Totschlag. Wir haben schon Bagger in der Gemeinde stehen und bekommen dann vom Bürgermeister keine Genehmigung mehr", betonte Hansjosten.

Bauunternehmen zögen sich bei so viel Unsicherheit komplett zurück und der Glasfaserausbau der Gemeinde verschiebe sich "um mehrere Jahre". Es gebe Gemeinden, in die die Telekom ihre Vermarkter hereinschicke, "die dann die Kunden auffordern, die Aufträge bei uns zu stornieren".

Telekom und Vodafone wollen keine Zusammenarbeit

Infrafibre kaufte im Jahr 2020 den Glasfaserbetreiber BBV Deutschland und zuvor Leonet. "Wir bauen im Süden Deutschlands Glasfasernetze", erklärte Hansjosten. Dabei bezieht man sich auf den ländlichen Raum: mit der BBV und der Marke Toni in Baden-Württemberg, BBV in Rhein-Neckar und Thüringen und mit Leonet in Bayern. "Wir sind ein relativ kleiner Provider und haben das Ziel, vielleicht eine Million Homes Passed zu bauen." Man habe gegenwärtig 30.000 Kunden und 150.000 Homes Passed. Wenn eine Gemeinde ausgebaut werde, dann immer flächendeckend.

"Mit der Telekom verhandeln wir schon anderthalb Jahre ein Wholesale Agreement und wir werden nicht fertig, weil die kein Interesse haben", sagte Hansjosten. Mit Vodafone habe man ähnliche Erfahrungen gemacht, betonte er.

Die Deutsche Telekom und Vodafone haben sich nach mehrmaliger Anfrage von Golem.de nicht zu dem Thema geäußert.

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B 28. Mai 2022

Sollen die kleinen Anbieter endlich verschwinden. Die sind zu teuer und zu unbekannt...

berritorre 14. Mai 2022

Natürlich muss es das. Aber gerade auf dem Land könnte man das durchaus auch auf Masten...

Bonarewitz 11. Mai 2022

Dass die Telekom nach einem Hochlauf 2.000.000 Haushalte pro Jahr mit FTTH ausbauen...



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