Infracapital: BBV will in Deutschland ganze Landkreise mit FTTH ausbauen
Der Netzbetreiber BBV Deutschland hat einen neuen Besitzer und will mehr in den FTTH-Ausbau investieren. Doch im Raum Rhein-Neckar gibt es erhebliche Probleme.

Die BBV Deutschland will in den kommenden drei bis vier Jahren rund 600 Millionen Euro in Glasfasernetze in Deutschland investieren. Das gab das Unternehmen am 26. November 2020 bekannt. Zudem sind Investitionen in die Übernahme von Bestandsnetzen und Carriern geplant.
Im Juli 2020 hat der britische Infracapital Partners Fonds den Netzbetreiber Breitbandversorgung Deutschland (BBV) von dem Asset Manager Riverrock übernommen. Der Kauf ist zwischenzeitlich durch die Kartellbehörden genehmigt worden.
BBV hatte zuvor bei einem Projekt im Raum Rhein-Neckar im Norden von Baden-Württemberg eine Kooperation mit der niederländischen Bouwfonds (Rabobank) und dem indirekt staatlichen chinesischen Netzwerkausrüster ZTE.
BBV konzentriert sich nach eigenen Angaben künftig auf den flächendeckenden Ausbau ganzer Landkreise und will in den nächsten Jahren zwischen 200.000 und 250.000 Privathaushalten und Gewerbebetrieben einen Anschluss an sein Glasfasernetz ermöglichen.
Im Raum Rhein-Neckar wurde nach einer Vorvermarktung in einem Landkreis die Abschlussquote von 20 Prozent erreicht, um mit den Planungen und dem Ausbau zu beginnen. Dazu kommen Gespräche mit anderen Landkreisen in Baden-Württemberg und Thüringen.
Verzögerungen und Streit mit Zweckverband
"Bisher haben wir uns auf den Ausbau von Glasfasernetzen bis zum Gebäude in unterversorgten Gebieten innerhalb unserer Zielregionen konzentriert und in den vergangenen Jahren bereits über 50 Millionen Euro in den Auf- und Ausbau von Glasfasernetzen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Thüringen investiert. Der neue Investor unterstützt unsere Strategie, den flächendeckenden Glasfaserausbau in Kooperation mit Landkreisen und Kommunen zu beschleunigen. Zugleich tun sich für uns ganz andere Möglichkeiten auf, neben dem organischen Aufbau auch gezielt in bereits bestehende Infrastrukturen zu investieren", betonte BBV-Geschäftsführer Manfred Maschek.
Im Raum Rhein-Neckar gebe es aber auch erhebliche Probleme beim Ausbau, wo laut BBV neben Corona auch der Verkauf der vorliegenden Infrastruktur vom Zweckverband Fibernet High-Speed-Netz Rhein-Neckar für Verzögerungen sorge, berichtete die Rhein-Neckar-Zeitung. So sei für die Fertigstellung des Glasfaserausbaus schon das Jahresende 2019 im Gespräch gewesen.
Laut dem BBV-Manager Arno Maruszczyk ist der Zweckverband ein "massives Hindernis", der seine vorhandenen Leerrohre für den Glasfaserausbau nicht freigibt. Fibernet-Geschäftsführer Peter Mülbaier sagte der Rhein-Neckar-Zeitung, dass die Verträge zum Verkauf der vorliegenden Infrastruktur dem BBV seit Ende des vergangenen Jahres zur Unterschrift vorlägen. Die Kosten lägen wohl über den bisherigen Schätzungen.
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Natürlich liest man nichts von positiven Effekten von einem Zweckverband. Zum einen...
Das erste Wort der Überschrift beinhaltet "capital" Der neue Geldgeber will Rendite...
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