Infotainmentsystem: Warum Apple Carplay noch nicht die Autos übernimmt
Das neue Carplay von Apple wird als Vorstufe für ein eigenes Auto-Betriebssystem gesehen. Doch noch evaluieren die Hersteller, wie sie die Funktionen integrieren können - und wollen.

Mit seiner Ankündigung zu neuen Carplay-Funktionen hat Apple auf der jüngsten Entwicklerkonferenz WWDC für viel Aufsehen gesorgt. In manchen Medien war davon die Rede, dass Apple damit ein komplettes Betriebssystem für Autos plane. Auf Anfrage von Golem.de teilten deutsche Autohersteller mit, dass sie die neuen Funktionen zunächst "evaluieren" wollen. Inwieweit sich diese technisch integrieren lassen, ist jedoch noch offen.
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Apple will demnach die bisherigen Funktionen der Auto-Software deutlich erweitern. Bislang ermöglichen Systeme wie Carplay oder Android Auto, dass Nutzer bestimmte Apps ihres Smartphones auf dem Infotainmentbildschirm darstellen und bedienen können. Die Integration erfolgt je nach Fahrzeug dabei über ein USB-Kabel oder WLAN. Die Eingabemöglichkeiten sind dabei gegenüber der Smartphone-Version teilweise eingeschränkt, damit der Fahrer nicht zu sehr durch die Bedienung abgelenkt wird.
Dennoch sind solche Dienste durchaus attraktiv. Wer gewohnt ist, mit Google Maps zu navigieren, kann die Anzeige dadurch auf das größere Infotainmentdisplay bringen. Auch lassen sich Musikdienste wie Spotify direkt über die Autoanzeige nutzen.
Komfortfunktionen mit Carplay steuern
Apple kündigte nun an: "Carplay wird Inhalte für mehrere Displays im Auto bereitstellen und so für ein einheitliches und konsistentes Erlebnis sorgen". Durch eine tiefere Integration im Fahrzeug würden Nutzer zum Beispiel das Radio oder die Klimaanlage direkt über Carplay steuern können. "Mit den Fahrzeugdaten bringt Carplay Geschwindigkeit, Tankfüllung, Temperatur und mehr nahtlos auf die Instrumentenanzeige", hieß es weiter.
Nutzer sollen künftig "ihr Fahrerlebnis personalisieren können, indem sie unterschiedliche Designs für ihre Instrumentenanzeige auswählen". Da die Unterstützung für Widgets hinzukomme, werde man Informationen von Wetter bis Musik direkt auf Fahrerdisplay des Autos sehen können.
Was aus dieser Ankündigung allerdings schon hervorgehen sollte: Die neuen Funktionen haben nur wenig mit einem Autobetriebssystem zu tun, wie es Mercedes-Benz mit seinem MB.OS oder VW mit VW.OS entwickeln. Schließlich umfassen diese Systeme sämtliche Fahrzeugdomänen wie den Antriebsstrang, das Fahrwerk, die Karosserie sowie Multimedia und Infotainment. Ein Sprecher von Mercedes-Benz sagte jedoch: "Eine gewisse Überdeckung zu einem Betriebssystem ist hierbei sicherlich zu erkennen."
Das betrifft neben dem Infotainment auch das sogenannte Zentrale Karosseriesteuergerät (Body Control), das beispielsweise die Klimaanlage regelt. Künftig müsste Carplay auf dieses Steuergerät zugreifen können.
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Autohersteller sind noch am Evaluieren |
Man munkelt auch Android Auto arbeitet auf selbiges Ziel hinaus. Bleibt also weiterhin...
Touchscreen gehört nicht ins Auto, das merkt jeder der mal versucht hat so etwas während...
Kann ja dann nicht ernst zu nehmen sein.
Das trifft dann zum Glück nur auf die armen Krücken zu. Die dann 30 Kilometer zu Fuß zur...
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