Ineratec: Sprit aus Ökostrom, Luft und Wasser kommt näher

Das Karlsruher Startup Ineratec hat ein Verfahren zur Erzeugung kohlendioxidneutraler Treibstoffe entwickelt. Der industrielle Einsatz rückt näher.

Artikel veröffentlicht am ,
Synthetischer Kraftstoff aus Karlsruhe: letzter Ausbauschritt auf dem Weg zu einem industriellen Einsatz
Synthetischer Kraftstoff aus Karlsruhe: letzter Ausbauschritt auf dem Weg zu einem industriellen Einsatz (Bild: Amadeus Bramsiepe, KIT)

CO2-neutrale, synthetische Kraftstoffe gelten als ein Element der Energiewende. Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist seit einiger Zeit eine Anlage zur Herstellung der sogenannten E-Fuels im Testbetrieb. Das Verfahren soll bald serienreif sein.

Seit 2019 wird auf dem Campus des KIT eine Anlage getestet, die aus dem Kohlendioxid aus der Luft, Wasser und Ökostrom synthetische Kraftstoffe herstellt. Power-to-X (P2X) werden solche Technologien genannt, mit denen mithilfe von Strom aus erneuerbaren Quellen flüssige Treibstoffe, Methangas oder Wärme erzeugt werden.

Die modulare Anlage wurde von der KIT-Ausgründung Ineratec entwickelt und passt in einen Container. Sie produziert ungefähr 10 Liter synthetische Kraftstoffe pro Tag. Die nächste Ausbaustufe soll ab 2022 etwa 200 bis 300 Liter Kraftstoff pro Tag erzeugen.

Letzter Schritt vor dem industriellen Einsatz

"Das ist der letzte Ausbauschritt auf dem Weg zu einem industriellen Einsatz", sagte Roland Dittmeyer vom Institut für Mikroverfahrenstechnik des KIT. Der Demonstrator auf dieser Skalierungsstufe sei der letzte wichtige Schritt in einem universitären Forschungsumfeld. Über Skalierung und Standardisierung will das Ineratec künftig seine P2X-Technologie schnell und kostengünstig mit einer Serienproduktion bereitstellen.

Die Anlage gewinnt Kohlendioxid aus der Atmosphäre - die Technik wurde von dem schweizerischen Unternehmen Climeworks entwickelt. In einer sogenannten Co-Elektrolyseanlage wird das Gas zusammen mit Wasserdampf weiterverarbeitet. Beide werden synchron gespalten.

Es entsteht ein Synthesegas, das ein Gemisch aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff ist. Daraus wird mit der anschließenden Fischer-Tropsch-Synthese ein flüssiger Energieträger gewonnen. Dieser wird in konventionellen Raffinerieprozessen zu Benzin, Diesel oder Kerosin weiterverarbeitet.

Synthetische Kraftstoffe sind weniger klimaschädlich als fossile, da das bei der Verbrennung freigesetzte Kohlendioxid zuvor der Luft entzogen wurde. Sie sind damit kohlendioxidneutral. Zudem werden weniger Ruß und Feinstaub emittiert. "Anlagen dieser Bauweise werden weltweit dazu beitragen, den Transportsektor und die chemische Industrie mit E-Fuels sowie E-Chemicals nachhaltiger zu gestalten", sagte Dittmeyer.

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Joey5337 23. Jul 2021

Bitte versuche das mal nachzurechnen! Den Strombedarf könnte Deutschland...

Ogameplayer 23. Jul 2021

Aber aber aber E-fUeL iSt DoCh DiE rEtTuNg DeS vErBrEnNeRs xD

Ogameplayer 23. Jul 2021

Und beim Fliegen auch nur die Interkontinentalflüge. Kurzstrecke geht Batterieelektrisch...

Laoban 23. Jul 2021

efuel macht nur da Sinn wo es wirklich keine Alternative gibt und das wäre im...



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