Industriepolitik: BMW will Akkuzellen nicht selbst fertigen
Die Bundesregierung will die Akkuzellproduktion für Elektroautos in Europa vorantreiben - doch BMW will sich nicht anschließen. Volkswagen hingegen sieht das anders.

Die von der Bundesregierung gewünschte Ausrichtung der Automobilindustrie in Richtung Elektrofahrzeuge und Akkuproduktion trifft auf Widerstand. "Ich glaube nicht, dass es für jeden Automobilhersteller sinnvoll ist, seine eigenen Zellen zu bauen", sagte BMW-Finanzvorstand Nicolas Peter am Rande einer Veranstaltung in München am Dienstag der Nachrichtenagentur Bloomberg. BMW hält es allerdings für vorstellbar, einem entsprechenden Konsortium beizutreten. Der nicht genannte Grund könnte sein, dass das chinesische Unternehmen CATL in Erfurt ein Werk bauen will, um BMW zu beliefern.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich am Montag zusammen mit den Fraktionsspitzen mit den Vorstandsvorsitzenden von BMW, Volkswagen und Daimler getroffen, um einen Masterplan für die Ladeinfrastruktur zu entwickeln und den Kauf von Elektroautos attraktiver zu machen. Konkrete Ergebnisse gab es nicht.
Während BMW keine eigene Akkuzellproduktion plant, sieht es bei der Konkurrenz mittlerweile anders aus. So beteiligte sich Volkswagen an Northvolt und steckt knapp eine Milliarde Euro in das Unternehmen, um eine Produktion in Deutschland aufzuziehen. Auch BMW ist an Northvolt beteiligt.
Deutschland und Frankreich bemühen sich, eine staatlich unterstützte Akkuzellproduktion in Europa zu etablieren, um den asiatischen Herstellern, die diesen Markt beherrschen, etwas entgegenzusetzen.
Leseraufruf
Immer wieder versprechen Wissenschaftler und Hersteller bahnbrechende Neuerungen bei Akkus, Brennstoffzellen und anderen Energiespeichern. Akkus laden angeblich schneller, sie haben mehr Kapazität bei gleichem Gewicht, sie sind nicht feuergefährlich. Manches davon ist Humbug, andere Innovationen funktionieren im Labor, brauchen aber Jahre, bis sie serienreif sind.
An den Reaktionen sehen wir immer wieder, dass dieses Thema unsere Leser bewegt. Wir planen daher einen Artikel, der so viele offene Fragen beantwortet wie möglich. Schreibt uns dafür eure Fragen und Wünsche an redaktion@golem.de.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Und VW fördert seinen eigen Stahl? Ist ja schließlich der Kern des Ganzen
Ah so.... "Vorsprung durch Technik"
In der Meldung ist sogar davon die Rede, dass BMW an NorthVolt beteiligt ist. Bin auch...
Der wichtigste Part ist mMn auch eher die Kühlung und das Management der Zellen.