Industrie: BASF plant Bau großer Wärmepumpe
Mit einer Machbarkeitsstudie wollen BASF und die Firma MAN prüfen, ob eine Großwärmepumpe zur Dampferzeugung eingesetzt werden kann.

Der Chemiekonzern BASF und die Firma MAN Energy Solutions haben Pläne für den Bau einer Großwärmepumpe in Ludwigshafen. Mit der Wärmepumpe könnte der in der Chemieproduktion reichlich benötigte Dampf mit Hilfe von Strom statt Erdgas erzeugt werden. Die beiden Firmen wollen bis Jahresende eine Machbarkeitsstudie hierfür erstellen.
BASF benötigt nach eigenen Angaben für das Werk in Ludwigshafen jährlich etwa 20 Millionen Tonnen Dampf. Dieser wird bislang zur Hälfte mittels Wärmerückgewinnung aus anderen Prozessen gewonnen, der Rest wird in Gaskraftwerken erzeugt, die mit fossilem Erdgas betrieben werden.
Wärmepumpen könnten hier den Einsatz von mit erneuerbaren Energien erzeugtem Strom ermöglichen. Laut der Ankündigung hofft man, mit der geplanten Großwärmepumpe bis zu 150 Tonnen Dampf pro Stunde zu erzeugen. Im Jahr wären das bei maximaler Auslastung etwa 1,3 Millionen Tonnen, knapp sieben Prozent der benötigten 20 Millionen Tonnen. Die Wärmeenergie soll dabei dem Kühlkreislauf des Chemiewerks entzogen werden.
Wärmepumpe soll Kohlendioxid-Emissionen reduzieren
Die Kohlendioxid-Emissionen könnten damit laut BASF jährlich um 390.000 Tonnen gesenkt werden. Zum Vergleich: Das Chemiewerk in Ludwigshafen ist insgesamt für etwa sieben Millionen Tonnen Kohlendioxid verantwortlich.
Ob die Wärmepumpe wirklich gebaut wird, steht allerdings noch nicht fest: "Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie in Bezug auf Wirtschaftlichkeit, Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit der Technologie sind Grundlage der dann folgenden Entscheidungsfindung zum Bau der Wärmepumpe", heißt es hierzu in der Pressemitteilung von BASF.
Industriewärmeprozesse werden heute überwiegend mit fossilem Erdgas betrieben. Für eine klimaneutrale Industrieproduktion müssen diese auf Alternativen umsteigen. Wärmepumpen sind sehr effizient, allerdings nicht für alle Prozesse geeignet, da die mit ihnen erreichbaren Temperaturen begrenzt sind.
Auch an anderer Stelle hat BASF Pläne, Industriewärme elektrisch zu erzeugen. So hat der Konzern im vergangenen Jahr angekündigt, gemeinsam mit den Firmen Linde und Sabic einen elektrischen Ofen für einen Steamcracker zu bauen. Steamcracker spalten Rohstoffe in sogenannte Olefine auf, welche die Grundlage für die Produktion von Kunststoffen sind.
Für die Cracker werden Temperaturen von über 800 Grad benötigt, was mit Wärmepumpen zumindest bisher nicht erreichbar ist. BASF will hierfür eine Widerstandsheizung nutzen. Ein Baubeginn für den elektrischen Cracker wurde bislang jedoch noch nicht angekündigt.
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Ja, gibt es. Ist aber leider schon ein paar Jahre her, dass ich Fachartikel dazu gesehen...
Du magst die Vorstellung absurd finden aber EXAKT SO bestimmen gefühlt 50% aller kleinen...
Mal sehen, ob es Nordex in fünf Jahren noch geben wird - die ganze Aktion sieht mir...
das hab ich überlesen, danke
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