Inductrack: Hyperloop schwebt ohne Strom
Hyperloop schwebt magnetisch, aber nicht wie Maglev oder Transrapid: Das US-Unternehmen Hyperloop Transportation Technologies setzt eine passive Schwebetechnik ein, die einige Vorteile hat.

Magnetisches Schweben ohne Strom: Der Rohrpostzug Hyperloop wird passiv in der Schwebe gehalten. Das US-Unternehmen Hyperloop Transportation Technologies (HTT) nutzt eine Technik, die vor einigen Jahren am Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) entwickelt wurde.
Die Kapsel des Hyperloop soll durch ein Magnetfeld in der Schwebe gehalten werden, das von starken Permanentmagneten erzeugt wird. Die Magnete werden in einem Halbach-Array angeordnet. Dabei sind die Magnete in einer bestimmten Weise gegeneinander gekippt. Der Effekt ist, dass auf der einen Seite das Magnetfeld verstärkt wird, es auf der anderen hingegen fast aufgehoben ist.
Die Schienen stoßen den Zug ab
In die Trasse, über der die Kapsel schwebt, sind Drahtspulen eingelassen. Auch diese Komponente ist passiv, also ohne Stromversorgung. Bewegt sich die Kapsel mit den Permanentmagneten über diese Schiene, fließt in den Spulen ein elektrischer Strom. Dieser wiederum erzeugt ein elektromagnetisches Feld, das die Permanentmagnete abstößt, also den Zug vorwärtsbewegt.
Inductrack heißt diese Magnetschwebetechnik, die einige Vorteile gegenüber der Technik hat, die beim chinesischen Maglev oder bei Transrapid eingesetzt wird: Sie braucht keine Elektromagnete, die Strom benötigen, oder supraleitende Magnete, die gekühlt werden müssen. Das macht das System weniger komplex. Die Schienen können aus Aluminium statt aus Kupfer gefertigt werden.
Inductrack wurde 2000 vorgestellt
Die Technik ist noch relativ jung: Das Halbach-Array wurde erstmals Anfang der 1970er Jahre beschrieben, damals unter dem Titel One-Sided Flux. Klaus Halbach, Physiker am Lawrence Berkeley National Laboratory, stellte den ersten Halbach-Array 1980 vor. Die darauf basierende Magnetschwebetechnik Inductrack stammt vom LLNL-Physiker Richard Post, der im vergangenen Jahr im Alter von 96 Jahren starb. Vorgestellt wurde Inductrack im Jahr 2000.
Er habe 2014 die Ehre gehabt, Post zu treffen, sagte HTT-Chef Dirk Ahlborn. "Für ihn passte das Transportsystem Hyperloop perfekt zu dieser Technik, und er freute sich sehr, dass sie Teil dieses Projekts wird."
General Atomics hat eine Inductrack-Teststrecke
Auch andere arbeiten mit dieser Technik: Das US-Unternehmen General Atomics entwickelt seit längerem an einem Inductrack-basierten Transportsystem. Eine 120 Meter lange Teststrecke wurde 2004 in Betrieb genommen.
Hyperloop ist ein Transportmittel, das Elon Musk konzipiert hat: Durch eine Röhre, in der ein weitgehendes Vakuum herrscht, sollen Kapseln mit einer Geschwindigkeit von 1.200 Kilometern pro Stunde flitzen. Sie können Passagiere oder Güter transportieren. Das Konzept stellte Musk quelloffen zur Verfügung.
Zwei Projekte arbeiten derzeit an der Umsetzung: HTT baut eine Strecke in Quay Valley, einer neuen Stadt in Kalifornien, und verhandelt mit der slowakischen Regierung über den Bau einer Strecke. Hyperloop Technologies baut eine Strecke in der Wüste von Nevada.
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Da wird wohl immer eine Kapsel in die eine und eine Kapsel in die andere Richtung...
die verkomplizieren das alles irgendwie? ...und 1200 km sind ja nur 300km mehr als ein...
Nicht wirklich. Sondern über (Kaffee/) Kaskadenreaktion von Ionenkanälen. Vorteil: Kaum...
Ist zwar nicht genau das gleiche Prinzip aber für die, die glauben man benötigt eine...