Indiegames-Rundschau: Weltraumabenteuer und Strandurlaub
Heiß erwartete Abenteuer, Überraschungshits und ganz winzige Pixel: Mehrere Indiespiel-Neuerscheinungen der vergangenen Wochen versprechen Abwechslung und fast endlose Wiederspielbarkeit.

Manche Spielprinzipien sind nicht totzukriegen - jenes des 1981 erschienenen Rollenspiels Rogue gehört dazu. Seit wenigen Jahren entdecken mehr und mehr Indiespiele die Tugenden der Rogue-likes neu, von Spelunky über FTL und The Binding of Isaac bis hin zu ganz frischen Weltraumabenteuern aus deutschen Landen wie The Long Journey Home und Everspace.
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Das ist auch kein Wunder, denn die Zutaten versprechen fast endlose Wiederspielbarkeit: zufallsgenerierte Levels, eine Vielzahl an möglichen Spielweisen und einen knackigen Schwierigkeitsgrad samt "Permadeath". Neuere Rogue-likes sind etwas milder als die Urahnen und lassen uns zumindest manche Errungenschaften auch nach dem Tod weiterverwenden. In dieser Rundschau gibt es sogar drei Titel, die sich des immergrünen Patentrezepts bedienen. Viel Spaß!
Rime
Eine idyllischere Insel mit dem Mittelmeerkontrast von türkisem Meer, sandbraunen Felsen und strahlend weißer Architektur hat man selten gesehen: Im lang erwarteten Action-Adventure Rime sucht ein schiffbrüchiger Junge auf einer menschenleeren Insel voller geheimnisvoller Ruinen nach Antworten. Die Atmosphäre spielt die Hauptrolle in diesem unfassbar hübschen, toll animierten und mit beeindruckendem Orchesterklang unterlegten Abenteuer, in dessen Verlauf eine Reihe von abwechslungsreichen, nicht allzu schwierigen Rätseln auf ihre Lösung wartet.
Die großen Vorbilder sind unverkennbar: Rime knüpft an jüngere Kultspiele wie Journey oder The Last Guardian, aber auch an große Legenden wie The Legend of Zelda: Wind Waker an und macht das nicht schlecht. Den Sprung in diesen schwindelerregenden Olymp der Spielgeschichte schafft es wegen der etwas zu uninspirierten Rätsel dann doch nicht, doch sei's drum: Hübscher, leichtfüßiger und unterhaltsamer war kaum ein Inseltrip der jüngeren Vergangenheit. Ein etwa sechs Stunden langes Abenteuer, an das man sich nach seinem Ende wie an einen Urlaub gern zurückerinnert. PC-Spieler, Vorsicht: Es gibt Performance-Baustellen, vermutlich wegen des Kopierschutzes.
PS4, Xbox One, Windows 35 Euro (Nintendo Switch in Vorbereitung)
Tokyo 42
Eine Cyberpunk-Millionenmetropole im quietschbunten Puppenhaus-Look: Tokyo 42 erinnert optisch an den Mobile-Bestseller Monument Valley, orientiert sich spielerisch aber eher am Klassiker Syndicate oder sogar der Hitman-Reihe. Für uns als frischgebackenen Auftragsmörder ist das stufenweise drehbare Tokyo des Spiels Schauplatz diverser Auftragsmorde, in deren Verlauf wir einer sympathisch durchgeknallten Story folgen. Der Grafikstil im extrakleinen Pixellook täuscht allerdings: Hier geht es durchaus mörderisch zur Sache, und so mancher Einsatz wird dank kniffliger Parcours-Einlagen oder des Zwangs zum Schleichen durchaus herausfordernd.
Tokyo 42 ist ein Unikat, dessen einzigartige Optik sowohl für als auch gegen das Spiel spricht: Wer im Eifer des Gefechts die Wuselgroßstadt aus Versehen in die falsche Richtung rotiert, verliert schnell den Überblick. Zugleich erfreut dieser originelle Ameisenhaufen trotz seiner Kleinheit mit dem aus GTA & Co bekannten Freiheitsgefühl, in einer lebenden Metropole unterwegs zu sein.
Xbox One, Windows, 20 Euro (PS4 in Vorbereitung)
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The Long Journey Home und Dead Cells |
Ich kaufe Spiele nur bei Steam.
Rime gibt es seit kurzem auch bei gog.com ohne DRM (STEAM/Denuvo). Ob allerdings die...
(kwt)