Indiegames-Rundschau: Meisterdiebe, Anti- und Arcadehelden
Digitale Brettspielstrategie, Arcade-Voxelgewitter und Feuergefechte im Dschungel von Vietnam: Die spannendsten Indiegames der letzten Wochen haben für jeden etwas zu bieten.

In einem technischen Medium wie den Computerspielen gibt es die Illusion ständigen Fortschritts - kein Wunder, wenn sich die rohe Rechenkraft so verlässlich steigert. So liegt auch das Hauptaugenmerk der Branche oft auf noch besserer Grafik, noch bombastischeren Effekten und noch größeren, spektakuläreren Welten. Bei der atemlosen Jagd nach dem ständigen "Höher, Schneller, Weiter" sitzen Spieler aber hin und wieder einem Missverständnis auf: Dass eine Gameplay-Idee oder -Mechanik einige Jahre (oder Jahrzehnte) auf dem Buckel hat, sagt wenig bis gar nichts über den Spaß aus, der noch in ihr steckt.
- Indiegames-Rundschau: Meisterdiebe, Anti- und Arcadehelden
- Cryptark und Rising Storm 2 Vietnam
- Antihero und The Lion's Song
- Weitere Indieperlen wie Black the Fall
Damit ist nicht nur die blühende Retroszene gemeint, die Pixelwelten der Spielefrühzeit feiert. Besonders unabhängige Entwickler haben in den letzten Jahren im Fundus der Spielegeschichte so manche alte Idee durch beherzte Modernisierung wieder vor den Vorhang geholt und damit nicht nur Nostalgiker begeistert. Und in Zeiten, in denen Blockbusterserien Jahr für Jahr mit minimalen Upgrades wiederkehren, ist dieser Blick zurück manchmal sogar schon wieder ziemlich innovativ. Viel Spaß mit den interessantesten Indie-Spielen der letzten Wochen!
Nex Machina
Legendärer wird's nicht: Eugene Jarvis ist der Schöpfer der 80er-Jahre-Arcade-Kultspiele Defender und Robotron: 2084. Mit Smash TV hat Jarvis quasi das Genre der Twin-Stick-Shooter erfunden. Das finnische Studio Housemarque bringt nun gemeinsam mit Jarvis gewissermaßen die ultimative Wiedergeburt des unzerstörbaren Spielprinzips zurück auf die Bildschirme: In Nex Machina blitzt, kracht und rattert es in einer Wucht, dass man sich unweigerlich in die glorreiche Arcade-Vergangenheit zurückversetzt sieht. Der zeitgleich zum Spiel erschienene Film The Name of The Game dokumentiert die Kooperation der Designerlegende mit dem jungen Team aus Finnland.
Als Einzelkämpfer oder zu zweit im Koopmodus ziehen Spieler in einer Abfolge von Arenen in den hektischen Kampf gegen gewaltige Gegnermassen und entfachen dabei mit einer Vielzahl von Waffen ein Voxel-Feuerwerk, wie man es von den Resogun-Machern gewohnt ist. Höchste Konzentration und Geschicklichkeit sind aber nicht nur in den höheren Schwierigkeitsgraden gefragt. Die Jagd nach dem größten Highscore ist die ultimative Motivation, sich in dieses hypnotische Feuerwerk zu stürzen. Nicht nur für Arcade-Veteranen ist Nex Machina ein wilder Trip in eine Spielevergangenheit, die absolut frisch geblieben ist.
Playstation 4, Windows-PC, rund 20 Euro.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Cryptark und Rising Storm 2 Vietnam |
Ich glaube gerade für Jugendliche und Programmier-Neulinge könnten diese Spiele eher...
"Der zeitgleich zum Spiel erschienene Film The Name of The Game dokumentiert die...