Golem pur in Zahlen
Mit Stand 31. Dezember 2014 haben wir 1.638 Abonnenten. Davon haben sich 1.279 für ein Zwölfmonatsabo entschieden, 253 für die Sechsmonatsoption, 106 für die Einmonatslösung. Der größte Wachstumsschub kam in der Startphase, nach rund drei Wochen ebbte er ab. Seitdem wächst die Zahl der Abonnenten im Monat um rund drei Prozent. Dass sich die Mehrheit von ihnen für eine langfristige Bindung an Golem.de entscheidet, freut uns sehr.
Ob wir mit der Zahl zufrieden sind? Wie so oft ist die Antwort nicht eindeutig. Dafür, dass wir eines der ersten Onlinemedien sind, das so ein Modell anbietet: ja. Dafür, dass die Zahlungsbereitschaft für Nachrichten und Texte im Internet weiterhin gering ist: ja. Dafür, dass wir keine Goodies, exklusiven Inhalte oder andere Lockangebote anbieten: ja. Wir wissen auch, wie vergleichbare Projekte anderer Medienhäuser in und außerhalb Deutschland funktionieren und können auch hier sagen: Ja, wir sind zufrieden.
Es könnte allerdings auch besser laufen. So müssen wir uns eingestehen, dass wir die Bewerbung des Abos aufgrund anderer Projekte sträflich vernachlässigt haben. Nach der Startphase gab es viele Wochen keinerlei Hinweise auf der Startseite, dass wir ein Abo haben. Erst als wir im November nach einer Merkel-Rede über böse Internetwerbung spontan ein Anzeigen-Sujet entwarfen, kam wieder Schwung rein (Danke an dieser Stelle an die Kanzlerin! Wir warten aber noch auf ihren Aboantrag).
Wie man die Zahlen lesen kann
Man kann die Zahlen auch besonders pessimistisch lesen und argumentieren: Eigentlich könnten wir deutlich mehr Abonnenten haben. Denn 1.600 Abonnenten entsprechen nicht einmal einem Prozent unserer Leser. Die Agof-Zahlen, die in Deutschland die Onlinereichweite messen, bescheinigen Golem.de 1,92 Millionen Unique User im Monat, die zumindest einmal im Monat bei Golem.de vorbeischauen. Geht man davon aus, dass mindestens ein Zehntel davon Stammleser sind, liegt die Aboquote somit unter einem Prozent.
Dem kann man die sogenannte Conversion Rate von Freemium-Apps gegenüberstellen; also jenen Prozentsatz an Nutzern, die üblicherweise bei einer werbefinanzierten Gratis-App für Premiumfunktionen oder Werbefreiheit zahlen. Diese Rate liegt in Appstores bei ein bis zwei Prozent, etwa bei Services wie Pandora oder Evernote. Bei Games ist die Rate meist etwas höher und kann zehn Prozent erreichen.
Vergleiche mit anderen Abomodellen sind schwierig
Der Erfolg unseres Abomodells lässt sich nur schwer im Vergleich zu anderen Medien beurteilen. In unserer Branche hat nur Ars Technica ein vergleichbares Modell und der österreichische Standard hat nach uns ein ähnliches Modell eingeführt. Beide behalten ihre Zahlen für sich. Andere Medien lassen ihre Leser für Inhalte bezahlen und bieten oft ein kombiniertes Abo für die Inhalte der Homepage und der gedruckten Zeitung an, wie etwa das Wall Street Journal und die New York Times - die zusätzlich beide englischsprachig sind. Dort zahlen rund 800.000 respektive 900.000 Menschen für ein Abo.
Der Vergleich mit Netzpolitik.org und der Tageszeitung (taz) ist ebenfalls schwierig, legt aber den Verdacht nahe, dass für Golem.de mehr Abonnenten möglich sein müssten. Deutschlands führendes Netzpolitikblog hat zwar nur rund ein Zehntel der Uniques von Golem.de, nimmt aber im Monat durch Daueraufträge und Überweisungen zwischen 6.500 und 7.000 Euro an Spenden ein. Die taz online, deren Leserzahl leicht hinter der von Golem.de liegt, erreicht halbwegs stabile Einnahmen von etwas unter 8.000 Euro im Monat durch das Abo taz-zahl-ich. Hinzu kommen noch rund 2.000 Euro im Monat an Spontanzahlungen, was summiert 10.000 Euro Leserunterstützung im Monat bedeutet. Es gibt dort keine Paywall, stattdessen werden seit 2011 die Leser aufgefordert, zu spenden, um Qualitätsjournalismus zu sichern. Premiumfunktionen oder Werbefreiheit wie bei Golem.de gibt es bei der taz nicht.
Im Vergleich dazu wirken unsere eigenen Zahlen ernüchternd.
In eigener Sache: Golem pur - eine erste Bilanz | Wir haben noch mehr vor |
willkommen in 21 jahrhundert. werbung werbung werbung... wo man hinschaut nur werbung ob...
Man scheint mich erhört zu haben. Videos lassen sich jetzt auch am Desktop ohne...
Lässt sich alles steuern: https://msdn.microsoft.com/de-de/library/hh243646.aspx
OK, ab den Artikeln irgendwann während des 13.1. sind die Scrollbalken verschwunden.